Zufall (Gespräch darüber und seine gesetzmäßigen Gründe)

 

 

 

 

 

Aktualisierte Auflage 2023

 

 

 

Gespräch über:

Zufall und seine gesetzmäßigen Gründe

 

Der Zufall kommt nicht aus dem Nichts und hat immer seinen gesetzmäßigen Grund.

 

     Mit den Themen:

Unwissen

Objektiver Zufall

Information

Computer

Determinismus

Mystik

Meditation

 

„Mir ist aufgefallen“, meinte GP, „dass oft das Wort ‚Zufall‘ benutzt wird.“

 

„Zufall ist ein Synonym für ‚Nichtwissen‘“, erklärte ich. „Wenn jemand davon spricht, dann meint er etwas, was unerwartet auftrat, nicht berechnet oder vorhergesagt werden konnte. 

 

Wenn man genau hinsieht, merkt man, dass das Wort ‚Zufall’ tatsächlich oft im Sinne 'ohne Ursache oder Grund' oder noch drastischer; 'etwas aus dem Nichts Zugefallenem' gebraucht wird.

 

Mit diesen Beispielen soll häufig für den eben genannten Zufall aus den Nichts argumentiert werden.

 

Und weitere ‚Argumente‘:

 

Man spricht von Zufall, wenn für ein einzelnes Ereignis oder das Zusammentreffen mehrerer Ereignisse keine kausale Erklärung gefunden werden kann.

 

Radioaktiver Zerfall ist kein deterministischer Prozess. Die Zerfallszeit des einzelnen Atomkerns ist absolut zufällig.

 

Der Zufall lenkt den Mikrokosmos. In der Atomwelt sind einzelne Ereignisse grundsätzlich nicht mehr genau vorhersehbar (nicht mehr deterministisch).

 

Kommentar von mir: Viele Aussagen können in gleicher oder ähnlicher Form entdeckt werden, nach dem Motto: ('es kann keine kausale Erklärung gefunden werden'). 

 

Kaum jemand berücksichtigt, dass in jeder Substanz exakte Gesetze herrschen, die zu den jeweiligen 'zufälligen' Ereignissen führen, und natürlich kausal sind."

 

"Warum nicht?"

 

"Weil es für den Menschen unmöglich ist, alle Gesetze in jeder Substanz zu kennen.

 

Wenn etwas da ist, dann ist es immer gleichzeitig Substanz und Gesetz:

 

Identische Substanzen unter identischen Umständen ergeben immer identische Ergebnisse.

Der Grund dafür ist, dass alles nicht zu verändernden Gesetzen unterliegt.

Ändert man Substanzen oder Umstände, dann treten auch andere Gesetze auf.

 

Um trotzdem Aussagen über Ereignisse zu machen, greift man lieber auf ‚kausale Gründe‘ zurück, (meint damit aber nicht Gesetze, sondern Komponenten) und sagt, wenn man keine findet, diese Ereignisse seien zufällig.

(‚Kausaler Grund‘ gilt als jeweiliger Beweis für eine ununterbrochene Kette von Komponenten, die etwas ergeben haben, bzw. mit diesen ein Ergebnis vorhersagen zu können.)

 

Entstanden ist diese Art der Betrachtung im makroskopischen Bereich, die erfolgreich war. Und wurde nach den Entdeckungen im mikroskopischen Raum – besonders bezüglich der Quantenphysik – unglücklicherweise auf diesen übertragen.

 

Hier waren aber, aufgrund von komplizierten oder unmöglichen Messungen, Kausalketten letztlich schwerer oder gar nicht zu beweisen.

 

Und daher wurde hier dann oft das Wort ‚Zufall‘ benutzt.

 

(Wenn man in der Quantenphysik messen will, ist es wichtig, keinen Einfluss der Messtechnik auf das zu messende Teilchen auszulösen.

 

 

Durch immer verfeinerte Methoden ist eine wechselwirkungsfreien Messung heute möglich).

 

 

Nun wirken aber, wie oben dargelegt, in allen Substanzen, sei es im Makro- oder Mikroskopischen Bereich, Gesetze.

 

Die Frage ist also: Muss man, um den Determinismus zu belegen, unbedingt Kausalketten von Elementen darstellen?

Oder ist es nicht viel genauer, die Gesetze, die die Substanzen bewegen, aufzuzeigen, bzw. davon auszugehen, dass alles davon gestaltet wird.

 

Denn alles hat das Ziel, eine Struktur nach den Gesetzen zu bilden.

 

Es gibt hier zwei Standpunkte:

 

Etwas entsteht aus Nichts.

 

Alles hat seinen Grund.

 

Ich bin von dem letzteren überzeugt."

 

--- Unwissen ---

 

GP nickte. „Das Wort wird also im Grunde benutzt bei Unwissen über die gesetzlichen Abläufe“.

 

„So ist es." Man kann dem Zufall generell hinzufügen: ..., weil ich die gesetzmäßigen Abläufe nicht kenne, die dazu geführt haben.“

 

Denn alle Substanzen im Universum (zu denen natürlich auch die Quanten gehören) laufen nach Gesetzen ab.

 

Daher ist auch alles determiniert.

 

Wollte man aber für Voraussagen die Determiniertheit über Kausalitätsketten beweisen, würde man schnell scheitern – weil die Menge der Substanzen und Gesetze alle menschlichen Dimensionen sprengen.

So laufen also alle Substanzen nach Gesetzen ab: Eine identische Substanz unter einer identischer Umgebung ergibt immer ein identisches Ergebnis.

Dass man in Schwierigkeiten kommen könnte, in der Quanten-Welt Teilchen mit einer Umgebung identisch herzustellen, widerlegt nicht diese These.

Modifiziert man sie in der Form: Gleiche Substanzen unter gleichen Bedingungen ergeben immer ein gleiches Ergebnis, dann könnte man diese Schwierigkeiten umgehen.

  

"Könne es auf diese Leitlinie gebracht werden?" fragte GP.

 

‚Zufall ist ein Synonym für Nichtwissen bezüglich gesetzmäßiger Abläufe, die man nicht genau kennt‘.

„Dem kann ich sofort zustimmen,“ nickte ich.

 

--- objektiver Zufall ---

 

„Nun gibt es aber Quantenphysiker, die von dem ‚objektiven Zufall‘ sprechen“, fiel GP ein. „Sie meinen damit: Wenn man in der Welt der Elementarteilchen ein Experiment macht, in dem zwei identische Teilchen, zeitlich verschieden, unter identischen Umständen keine identische Ergebnisse erzielen, dass es keine verborgenen Variablen gibt, von denen man sagen könnte, dass sie dieses ungleiche Ergebnis ausgelöst haben.“

 

„Wie wir schon feststellten: Zufall steht synonym für Nichtwissen. Sie können gar nicht wissen, wie viele lokale, bzw. nichtlokale Einflüsse auf die jeweiligen hier temporär vorhandenen Teilchen gewirkt haben, die alle ihre Gesetze in sich haben. (Gesetz heißt auch, dass Teichen durch identische Wechselwirkung immer identische Ergebnisse zeigen.)

 

Denn, und dies ist der Beweis dafür, dass auch in Quantensystemen alles nach Gesetzen abläuft: mit der statistischen Wahrscheinlichkeitsrechnung sind sehr genaue Vorhersagen in Quantensystemen zu machen. Dies würde unmöglich sein, wenn hier Gesetzlosigkeit herrschen würde."

 

 

Menschen, wollen sie etwas genau wissen, sind auch in Quantensystemen auf Messungen angewiesen.

Wenn dies nicht möglich ist – etwa durch die Heisenbergsche Unschärferelation – dann bleibt nur der Weg der mathematischen Beschreibung.

Damit kann man dann aber sehr genaue Aussagen für Quantensysteme machen.

 

Dies ist natürlich nur deshalb möglich, weil hier, wie überall, alles nach Gesetzen abläuft.

 

Zum objektiven Zufall:

„Objektiv“ heißt, dass etwas, ohne Einfluss des Menschen (etwa Messung oder Perspektive) so ist, wie es im Moment ist. Kommt hier ein Zufall (also etwas, das dem gesetzmäßigen Objekt, etwa durch die innere Konstellation, zugefallen ist) ins Spiel, dann ist dies sozusagen ein objektiver Zufall.

Ein objektives Ereignis hat immer einen gesetzmäßigen Grund.

 

Wenn Menschen sagen, dass etwas unmöglich von ihnen zu messen ist, dann beweist dies nicht, dass hier keine Gesetze herrschen.

Dies gilt auch für den Einwand, das statistische Wahrscheinlichkeit nicht alles 100 prozentisch einschließt und daher der Beweis ist, dass nicht alles nach Gesetzen abläuft.“

„Ein wirklich schwaches Argument,“ nickte CP.

 

 

Noch eine kurze Bemerkung zur Heisenbergsche Unschärferelation (Wikipedia):

Bei einer Messung von x-Koordinate und x-Impuls muss ihre Reihenfolge festgelegt werden, und in genau diesen Fällen verändert die zweite Messung den durch die erste Messung erzeugten Zustand ein weiteres Mal. Daher würde auch eine anschließende Wiederholung der ersten Messung nun ein anderes Ergebnis haben. Es ist also möglich, dass zwei Observable, wenn sie in unterschiedlicher Reihenfolge auf einen Zustand wirken, unterschiedliche Endzustände liefern können.

--- Informationen ---

 

Und: Es gibt Quantenphysiker, die behaupten, Quanten brauchen Informationen, um zu ‚wissen‘, was sie tun sollen.

Aber Anorganisches benötigt keine Informationen. Die Substanzen laufen ganz natürlich nach den Gesetzen ab.

 

Informationen braucht anorganische Materie nur, wenn der Mensch damit ein Ziel erreichen will – nicht per se, weil sie sowieso nach Substanzen und Gesetzen abläuft und es ihr egal ist, was passiert.

 

(Nebenbei: Informiert man etwas, (und diese Infos wirken) dann ändert man damit einen gesetzmäßigen Ablauf.)

 

 

Dagegen ist es bei Lebewesen anders: Da sie die Zukunft nicht kennen, sich aber für die richtigen Wege zu ihren Zielen entscheiden müssen, benötigen sie Informationen, etwa um ihr Leben zu erhalten.

 

Dies ist, wie gesagt, bei der anorganischen Materie in der Makrowelt ebenso wenig der Fall wie in der Mikrowelt z. B. den Quanten, Molekülen, Atomen. Hier ist es egal, was dann geschieht." 

 

Wer also behauptet, Anorganisches braucht Informationen, irrt.

  

Denn, wie eben gesagt, anorganische Substanzen brauchen keine Informationen; sie bestehen aus Gesetzen.

 

Will man also eine Substanz erkennen, müsste man seine Gesetze wahrnehmen, denen es folgt.

 

 

"Ich widerhole noch mal", sage GP. "Man kann also sagen, dass einzelne Elementarteilchen keine Informationen tragen. Daher können uns diese auch keine geben. Sie laufen nach den Gesetzen ihrer Ganzheit (mit der Umgebung) ab.

Daher kann man sagen, das identische Elementarteilchen unter identischer Umgebungen immer identische Ergebnisse erzielen.

 

Ergibt sich dies nicht, dann waren entweder die Elementarteilchen oder die Umgebung nicht identisch."

 

"Exakt", nickte ich.

 

--- Computer ---

 

"Was mir gerade einfällt", überlegt GP, "Computer brauchen doch auch Informationen!“

 

„Das stimmt, Computer sind Rechner, die Informationen mittels Eingaben von Menschen benötigen, um zu wissen, welche Daten sie mit welcher Methode verarbeiten sollen.“

 

 

„Was ist der Unterschied zwischen Gehirn und Computer?“

 

„Ein Beispiel dafür ist Captcha, ein Test im Internet, der zeigt, ob eine Anwendung von einem Menschen oder einem Computer genutzt wird. Es sind grafisch dargestellte, verfremdete Buchstaben und Zahlen, die man während des Anmeldevorgangs erkennen und in ein Abfragefenster eingeben muss.

 

Dem Menschen mit seiner Anlage zur Kreativität, also aus Ähnlichkeiten Schlüsse zu ziehen, gelingt dies in wenigen Augenblicken. Ein Computer scheitert an dieser Aufgabe, weil er starr rechnet und unendlich vieldeutige Teile von Bildern nicht genau übersetzen kann.

 

Der Computer hat eine binäre Struktur, er funktioniert auf der Basis von Nullen und Einsen. Er hat eine starre (Rechen)-Vorgabe.

 

Das Gehirn hat eine kreative Struktur, die offen ist für jede Ähnlichkeit. Kreativität bedeutet, Ähnlichkeiten zu verbinden, die in den unterschiedlichsten Bereichen vorkommen. Alles hat in irgendeiner Eigenschaft Ähnlichkeit mit etwas anderem: etwa Farbe, Umfang, zeitliche Nähe, geometrische Figur, Gesichter usw. Diese Aufzählung ließe sich lange fortsetzen. Und so sind der Kreativität keine Grenzen gesetzt.

 

Deshalb ist es auch besonders kreativ im Schlaf, weil hier die Mittelpunkte des Tagesgeschehens nicht eingreifen.

 

Nebenbei: Diese Ähnlichkeiten sind auch der Grund für Verwechslungen. Ebenso wie eine Quelle für geniale Erkenntnisse.“

 

„Kreativität ist also nichts Übersinnliches“, warf GP ein, „sondern spielt sich im Menschen aufgrund von Zielen ab.“

 

„Richtig“, ich nickte. „Darüber hinaus ist das Gehirn ständig kreativ, es macht das, was wir wahrnehmen, flüssig, das heißt, aus allem eine ‚gute‘ Gestalt, mit der man unkompliziert umgehen kann. Das Ziel ist hier also nicht, die Situation bis ins Kleinste zu analysieren, sondern so darzustellen, dass man sich schnell ein Bild machen kann, um damit – und das ist der eigentliche Grund – besser überleben zu können.

 

Dazu gehört auch die ‚Kreativität des Augenblicks‘. Diese wird besonders in Gesprächen aktiv oder wenn man sich mit etwas intensiver beschäftigt. Es bedeutet, dass spontan plötzlich etwas Neues in einem auftaucht, das gut zu dem Thema passt.“

 

„Das Gehirn vereinfacht in der Regel also“, schloss GP.

 

„Stimmt. Weil sich kein Lebewesen in der Welt zurechtfinden und überleben könnte, dass immer und zu jeder Zeit jede Situation in ihre Einzelteile zerlegen würde. Das ist auch der Grund, dass die Menschen die Welt jeweils ganzheitlich erleben.

  

--- Determinismus ---

 

„Was ist mit dem Determinismus?“ war GP jetzt gespannt.

 

„Es gibt zwei sich gegenüberstehende Weltansichten: Determinismus und Indeterminismus (wie hier oben schon mal angedeutet).

 

Der Determinismus sagt, dass alles im Universum seine Gründe hat, nach Gesetzmäßigkeiten abläuft.

Die andere Gruppe glaubt, dass vieles ohne Grund geschieht. Hier einige Beispiele:

Ereignisse geschehen ohne Ursache,

Sie sollen aus dem Nichts kommen,

dass es den freien Willen gibt, eine metaphysische Macht dahintersteckt.

 

Ich gehöre, wie gesagt, der ersten Gruppe an. Weil ich der Meinung bin, dass nichts aus dem Nichts geschehen kann.“

 

„Du meinst, wesentlich ist letztlich, dass alles im Universum nach Gesetzen abläuft und jedes Ereignis folglich vorbestimmt ist.“

 

„Für mich ist das eindeutig.“

 

„Man sagt auch, dass man z. B. den Zerfall eines radioaktives Atoms nicht voraussagen kann: also wann genau es geschehen wird“, fuhr GP fort.

 

„Wir haben schon einmal darüber gesprochen, das wird von den inhärenten Gesetzen und der lokalen bzw. nichtlokalen Umgebung genau bestimmt.

 

Eine Substanz, hier ein Atom, ist innerlich etwas, das ständig in Bewegung ist. Entsprechend ändern sich auch immer die Gesetze. Weil sich die Struktur verändert, und jede Strukturveränderung andere Gesetzen hervorruft.  Schon daraus folgt, dass der Zerfall eines radioaktives Atoms nicht exakt vorhergesagt werden kann (weil wir nicht alle inneren Vorgänge bis ins Kleinste kennen).

 

Und eine Substanz in der Quantenwelt (die ja nach Gesetzen abläuft) ist wohl kaum jemals isoliert. Immer hat es eine lokale und nichtlokale Umgebung, die gesetzmäßig – wenn auch modifiziert – den Verlauf mitbestimmen.

 

Oft reicht es nicht, nur das Teilchen selbst zu betrachten, man muss die Umgebung einrechnen, was die Erkenntnis enorm erschwert.“

 

„Du willst sagen: Grenzt man etwas ein, dann grenzt man etwas aus.“

 

„Ja, Grenzen sind immer willkürlich gezogen. Es liegt in der Natur des Menschen. Er muss mit Substanzen umgehen, mit denen er rechnen kann, um zu einem Resultat zu kommen, etwa handeln zu können.“

 

 

„Was sind die Ursachen, woher genau kommen diese Abgrenzungen, die Menschen vornehmen?“

 

„Von der Mittelpunkt-Mechanik. Der Mittelpunkt wählt aus, was zu dem Ziel passt.“

 

„Durch den Mittelpunkt werden also Grenzen gezogen.“

 

„Würde man in unserer Welt alle irrelevanten Fakten einbeziehen, dann wäre man handlungsunfähig.“

 

„Das kann man wohl sowieso nicht, weil die Menge unermesslich groß wäre“, schloss GP.

 

„Ja, und deshalb ist das Ziehen von Grenzen sinnvoll im makroskopischen Bereich des Handelns.“

 

 

 

--- Mystik ---

 

„Da wir auch Mystik erwähnten“, fiel GP ein, „wie könnte man sich Phänomene wie das ‚Chi‘ erklären?“

 

„Durch Wunsch und den Glauben daran.

 

Z.B. eine Weltanschauungsform zu erlernen.

 

Hier ist die Wirkung des Mittelpunkt-Prinzips gut zu sehen: Man setzt sich ein Ziel. Durch Konzentration und Übung bildet sich ein Neuronennetz, das diesem Ziel, sei es innere Ruhe, Kontemplation mit einem ‚höheren‘ Wesen, Kampfkunst usw., immer näherkommt bis zur Perfektion. Der Mensch wird durch das Ziel bis ins Kleinste subtil strukturiert.

 

Natürlich verlieren andere Ziele während der Übung immer mehr an Wert und können daher den Ablauf weniger beeinträchtigen.

 

Chi ist also nichts Übersinnliches, sondern kann über einen Mittelpunkt geübt und erlernt werden, was meist einen längeren Zeitraum beansprucht.

 

Diese Einstellung wird Auswirkungen auf den Alltag haben, weil man dann auch hier ungewollte Gedanken und Gefühle zwar wahrnimmt, aber weniger auf sie eingeht. Und auch hier kann man so die Ziele, die in einem aktiv sind, mit mehr Energie erreichen.

 

Dies gilt auch besonders beim Atem-Yoga. Dies wirkt ganzheitlich über Neuronennetze auf die allgemeine Psyche des Menschen.

 

Ebenso, wenn Menschen an höhere Wesen glauben wollen, etwa an einen Gott. Der Mittelpunkt der Kontemplation schließt besonders auch die Urstrukturen ein (in denen das 'Wesen Gott' entstanden ist). Auch lässt es die Erfahrungen zu, die das Gehirn dem Kind in der magischen Phase[1] vorgegaukelt hat.

 

Es gibt sehr viele Menschen, die haben noch niemals von der magischen Phase gehört. D.h., die Erfahrungen, Bilder und Gefühle, die sie dabei in der Kindheit durchlebt haben, wirken meist völlig unbewusst in ihnen weiter.“

 

„Mir jedenfalls ist das bekannt“, GP nickte.

 

-- Meditationen --

 

„Und wie ist es mit den Achtsamkeitsübungen?“, erkundigte er sich jetzt weiter.

 

„In ‚Achtsamkeit’, ‚In seiner Mitte sein‘, ‚Tue, was du tust‘ geht es unter anderem darum, bei dem zu bleiben, was man gerade tut, und etwa den Groll gegenüber der Vergangenheit oder die Furcht bezüglich der Zukunft, die sich in Gedanken und präsentieren wollen, besonders durch das Aufgehen im Mittelpunkt der Gegenwart zu schwächen bzw. zu löschen.

 

Dies geschieht durch den Mittelpunkt, ähnlich wie beim Chi, der die Aufmerksamkeit von allem anderen, das nicht dazugehört, abzieht. Nichts davon ist etwas Mystisches oder Übersinnliches, auch wenn die Akteure dies gerne so sehen wollen.

 

Natürlich kommen einem immer wieder Gedanken und Gefühle. In den Achtsamkeitsübungen sollte man diese, wenn sie sehr stark sind, wahrnehmen, aber nicht auf sie eingehen, sondern bei dem bleiben, wo man gerade ist.

 

Würde man darauf eingehen, dann bilden diese Gedanken bzw. Gefühle, also Mittelpunkte, die einen gestalten, Energie verbrauchen und so die Achtsamkeit schwächen.“

 

„Man sollte also, wenn es nicht anders geht, Gedanken und Gefühle wahrnehmen“, fasste GP zusammen, „sie nicht ‚verdrängen‘, sondern einfach so lassen, wie sie aufgestiegen sind, und seine Achtsamkeit auf das, wobei man ist, fortsetzen.“

 

„Das ist der zentrale Sinn dieser Übung, so kann man völlig in dem jeweiligen Mittelpunkt aufgehen, der dann ‚mechanisch‘ die nichtgewollten Gedanken und Gefühle unbeachtet lässt.“

 

 

„Wie meditierst du?“, war GP neugierig.

 

„Lass mich kurz den Ablauf einer Meditation vorstellen: Es beginnt mit dem Ziel, alle Gedanken, Gefühle und Wahrnehmungen auszuschalten. So ist es sehr wichtig, das unablässige Geplapper der Gedanken zu stoppen. Die Konzentration darauf erzeugt rege Neuronentätigkeit im Aufmerksamkeitszentrum des Gehirns. Diese signalisiert, den Zufluss neuronaler Informationen zu bremsen. Dadurch wird ein Areal, das zuständig für unsere Orientierung im Raum ist, mehr und mehr von neuronalen Impulsen abgeschnitten. Fehlen dem Areal die notwendigen Reize, bleibt ihm nur, den subjektiven Eindruck völliger Raumlosigkeit zu erzeugen, der als unendlicher Raum und Ewigkeit interpretiert wird. Ein weiteres Areal ist für die Vorstellung von den Begrenzungen unseres Körpers zuständig. Der Totalausfall von Signalen auf dieser Seite bedeutet, dass die Wahrnehmung von sich selbst grenzenlos wird. Mit zunehmender Tiefe der Meditation verschwimmt die Grenze zwischen Innen- und Außenwelt, und es kommt ein Gefühl auf, dass man sich ausdehnt und mit der Umgebung verschmilzt. Durch die Konzentration schwindet die Informationsflut, aus denen der Mensch seine Orientierung bezieht. Dadurch schwindet auch die Grenze zwischen einem selbst und der Welt, das Gefühl des Einsseins mit der Welt und der Grenzenlosigkeit stellt sich ein. In der tiefsten Meditation hat man das Gefühl, eins zu werden mit dem Universum, sich in etwas sehr viel Größerem aufzulösen.“

 

„Das hört sich interessant an“, überlegte GP, „dieser Ablauf erfolgt im Gehirn automatisch, wenn man im Mittelpunkt der Meditation ist?“

 

„Ja, wenn dieses Ziel wirkt, und man immer wieder übt.

 

Meine Meditation-Übung besteht darin, dass ich mich beim Einatmen immer weiter dem Ende des Universums nähern will und beim Ausatmen unmittelbar unter dieser, von mir gerade erreichten, Grenze bleibe.

 

Da das Universum unendlich ist, kann ich das Ende des Universums natürlich nie erreichen. Und so kann ich diese Übung unendlich lange fortsetzen.

 

 

Bei dieser Gelegenheit noch ein Wort zur ‚Verdrängung‘: Stell dir vor, du richtest deine Aufmerksamkeit auf etwas, was du nicht wahrhaben willst, und gehst darauf ein. Dadurch wird dieses Etwas stärker, weil Druck Gegendruck erzeugt. So gerätst du in dessen Mittelpunkt. Mit der Verdrängung erreichst du also genau das Gegenteil von dem, was du willst, nämlich etwas beiseitezuschieben. Daher sollte man es nur wahrnehmen, aber dann nicht darauf eingehen.“

 

„Es wird aber auch gesagt: ‚Man verdrängt etwas‘, wenn etwas unbewusst weiter agiert.“

 

„Das hat sich so eingebürgert, weil man glaubte, die Verdrängung mache man selbst mit seinen Willen und nichts von der Mittelpunkt-Mechanik wusste: In der Regel wird es von anderen Mittelpunkten im Wert herabgesetzt, sodass es nicht mehr wahrgenommen wird, agiert aber im Unbewussten weiter, ohne dass das Bewusstsein Informationen einholen kann.

 

 

Wenn man sagt: ‚Ein Mittelpunkt oder Mittelpunkte lassen einen etwas nicht sehen‘, dann trifft man den Sachverhalt sehr viel genauer, als wenn gesagt wird: ‚Man hat etwas verdrängt.‘“

 

 

„Es geht also immer darum, das Bewusstsein bzw. die Aufmerksamkeit auf ein Ziel zu lenken“, fuhr GP fort.

 

„Die Betonung liegt auf ein Ziel“, unterstrich ich. „Würde daneben noch das Ziel, etwa die Vergangenheit zu vergessen, aktiv mitspielen, dann würde die Wirkung des ersten Ziels automatisch geschwächt.

 

Man ist zum Beispiel im ‚Hier und Jetzt‘, wenn die Wahrnehmung auf die Gegenwart gerichtet ist und diese Informationen dem Gehirn gesandt werden. Dies kümmert sich dadurch weniger um die Vergangenheit und die Zukunft, sondern in erster Linie um die Gegenwart.“

 

„Es geht also tatsächlich immer um den Mittelpunkt der Aufmerksamkeit auf etwas, das auch das ‚Nichts‘ sein kann“, wiederholte GP.

 

„Richtig, es geht um Loslassen. Nur im Mittelpunkt des Augenblicks sein. Wird man abgelenkt, sind besonders auch die Sätze ‚Was geschah, musste geschehen, wie es geschah‘ und ‚Was geschehen wird, wird geschehen, wie es geschehen muss’ wirkungsvoll.

 



[1] magischen Phase https://de.wikipedia.org/wiki/Magisches_Denken 

 

 

 

 

 

 

 

 

How could one 

explain oneself...

 

altruism

 

anchor

 

atheist

 

attachment in children

 

Body-mind separation

 

Brain (and its “operational

 

secret")

 

Brain (how it works)

 

brain flexibility

 

Brain versus computer

 

chaos

 

chosen

 

consciousness (description)

 

conscience

 

common sense

 

Complexes

 

creativity / intuition

 

Descendants

 

De-escalation

 

depression

 

Determinism

 

distraction / priming

 

Dreams

 

Empathy / sympathy

 

fall asleep

 

fate

 

feelings (origin)

 

First impression

 

emotional perceptions (feelings and emotionality)

 

forget (looking for)

 

frame

 

Free will

 

freedom

 

frontal lobe

 

future

 

growth

 

gut feeling

 

Habits

 

Inheritance, Genetics, Epigenetics

 

Heuristics

 

How the world came into being

 

How values arise

 

Ideas (unintentional)

 

Immanuel Kant

 

Inheritance, Genetics, Epigenetics

 

karma

 

Love

 

Location of the goals

 

Meditation (relaxation)

 

Midpoint-mechanics (function and explanation)

 

Mind

 

Mirror neurons

 

near-death experiences

 

objective and subjective

 

Panic

 

perception

 

Perfection

 

placedos

 

prejudice

 

primordial structures

 

Prophecy, self-fulfilling

 

psyche (Definition and representation)

 

Qualia-Problem

 

Rage on oneself

 

See only black or white

 

sleep

 

the SELF (definition)

 

Self-control

 

[sense of] self-esteem

 

self-size

 

Similarities

 

Self-knowledge

 

soul / spirit

 

Substances and laws (definition)

 

Superstition

 

thinking

 

trauma

 

truth and faith

 

Values

 

yin and yang

 

 

What kind of reader would you characterize yourself as?

 

1. I can't understand this.

2. I don't want to understand that because it doesn't fit my own worldview. (So, not to the aims that created this.)

3. I use my cognitive abilities to understand it.

4. I has judged beforehand and thinks I alredy understands everything.