Dies ist einfach. Man braucht nicht nachzudenken - sich mit dem Thema beschäftigen.
Es ist ein schönes Gefühl, immer recht zu haben. So kann man alles in ja oder nein einteilen. Was man als richtig sieht, dem stimmt man zu, weil man ja weiß, dies ist richtig. Und das, was nicht richtig ist lehnt man ab. Ich nenne diese Menschen Weiß-Schwarz-Typen. Je weniger man weiß und nachdenkt, umso mehr nähert man sich diesem an.
Wie kann man das verhindern?
Nun, indem man sich vielseitig orientiert. Und vermeidet, Extrempositionen einzunehmen, geistig rege bleibt und vor allen Dingen durch die Erkenntnis, dass zwischen schwarz und weiß ein großes Spektrum verschiedene Möglichkeiten liegt, die den Menschen mehr Klarheit verschafft und bereichern können.
Noch eine Bemerkung: Der Mensch hat die Welt dem Kopf (im Gehirn), die er mal erfahren hat. Nun dreht sich die Welt aber weiter, verändert sich.
Bekommt er keine neuen Informationen, bleibt er sozusagen in seiner alten Welt, die verschieden von der Veränderten ist.
Und: Es gibt nicht wenige Menschen, die glauben, sie seien sehr viel klüger als alle anderen. Oft, weil dies ein angenehmes Gefühl erzeugt.
Bezahlt wird diese Überheblichkeit vielfach mit Urteilsfehlern.
Dies kann zum Beispiel sehr gut im Gefühl (Glauben) des freien Willens gesehen werden oder dass die Person bewusste
Entscheidungen trifft (und nicht das Gehirn).
Ohne Zweifel haben Gefühle eine zentrale, gesunde Funktion für den Menschen.
Aber ohne Frage treffen sie nicht immer die richtige Entscheidung.
Ein eingeschränktes Gefühlsleben (oft genetisch bedingt) kann für den Menschen erhebliche Nachteile mit sich bringen, ähnlich wie die Folgen einer Schädigung des Frontallappens.
Eine gute Übersicht steht in Kahnemann: 'Schnelles Denken, langsames Denken.