Weil die Menschen es gelernt haben; ihr Schicksal waren die Bezugspersonen, also in der Regel die Eltern. Von denen natürlich erwartet wurde, dass sie das Beste für einen wollen, helfen und behüten.
Wenn ihnen im Erwachsenenalter etwas Schlimmes passiert, und sie machen das Schicksal dafür verantwortlich, dann machen sie eigentlich die früheren Bezugspersonen dafür verantwortlich und fragen: Warum musste mir das passieren, warum habt ihr das zugelassen?
Aber im Grunde ist Schicksal, was nach den Gesetzen in den Substanzen geschehen muss.
Das heißt nicht, dass man alles über sich ergehen lassen muss, und keine Eingreifmöglichkeiten hätte. Man selbst ist ja eine Substanz, eine Gestalt, ein Wesen, das die Möglichkeit hat, wahrzunehmen und dadurch den Verlauf durch das Bilden eines Zieles ändern kann. Auch dies geschieht dann nach Gesetzen, die in dem Wesen geschehen muss – und ist Schicksal.
Es gibt das Schicksal – aber nicht das willkürliche, von einem metaphysischen Wesen ausgelöste. Denn Willkür setzt immer voraus, dass dort eine Person oder Macht das Schicksal frei steuert.
Gesteuert wird es nur und ausschließlich von den Gesetzen in den Substanzen.