Hinter diesem Symbol steht besonders auch das Streben nach Harmonie im Menschen: Dass Gefühl und Verstand (Kognition) möglichst in einem idealen Verhältnis zueinander stehen sollten.
Dies gelingt, wenn beide Kräfte gleichwertig sind; zwar gegensätzlich wirken können, aber kein absolutes Streben nach Vorherrschaft erhalten.
Also, dass sie sich mäßigen und gegenseitig ergänzen.
Um dies zu erreichen, sollte man verdächtige Gefühle, die überwältigend seien können, aber eventuell nicht so gesund sind, mit dem Verstand genauer anschauen:
Macht man das in ähnlichen Situationen mehrmals und bietet Alternativen an, dann könnte man die Gefühle mit diesem Lernprogramm modifizieren.
Jeder Mensch hat zwei Seiten: Gefühl und Verstand. Beide befinden sich in den weitverzweigten Neuronennetzen, die für die Ausführung sorgen.
Die Kunst ist, diese beiden Welten miteinander zu verbinden.
Gefühle regieren seit Urzeiten das Leben. Anfangs bildeten sich Einzeller. Viel später entwickelten sich Mehrzeller.
Hier herrschten zwei Antriebe vor:
Das Gefühl entwickelte sich vor etwa 3,5 Milliarden Jahren von dem ersten Augenblick, in dem Leben entstand und sich dauerhaft erhalten wollte.
Alle Lebewesen entstanden mit spezifischen Gefühlen (die sich für das Überleben bildeten). Soweit sie Nachkommen erzeugten, wurden auch die Gefühle vererbt.
Der Verstand bildete sich sehr viel später, besonders durch die Konkurrenz mit anderen Lebewesen um Überlebens-Ressourcen.
Verstehen bedeutet, eine Struktur und deren Veränderungen zu begreifen und daraus Schlüsse für sich selbst zu bilden.
Dies ist – im Verhältnis zum Gefühl – ein sehr viel komplizierter und umfangreicher Bereich, der viele Millionen Jahre brauchte, um sich zu entwickeln.
Das Gefühl hat sich als Element der Lebenserhaltung in alle Bereiche eingenistet, und spielt daher eine gewaltige Rolle. Besonders, da es den Menschen stark zu etwas drängen kann.
Allerdings kann es weder denken, noch überlegen; es ist nicht intelligent. Es agiert lediglich nach Ähnlichkeiten in der Vergangenheit:
Gefühle sind also Speicherungen, um in identischen Situationen übereinstimmend zu reagieren. Was früher in gleichen Situationen positiv oder negativ war, wird auf das Heute übertragen und mit dem entsprechendem Verhalten begegnet. Dadurch können Gefühle einen starken Druck ausüben, der kognitiven Änderungsversuchen Widerstand leisten.
So stehen sich Gefühl und Verstand nicht selten konträr als Gegensätze gegenüber.
Nun hat in der Regel weder die eine noch die andere Seite uneingeschränkt ‚recht‘.
Daraus folgt, eine Vereinigung dieser Gegensätze anzustreben.
Also ähnlich, wie es im Ying und Yang-Symbol zum Ausdruck kommt.
Sie sind unzertrennlich und keine der beiden Kräfte sollte der anderen überlegen sein.
Ohne die eine Seite wäre die andere ziemlich blind (auch durch das Mittelpunkt-Prinzip).
So sollten sie im idealen Gleichgewicht stehen und dabei eine perfekte Harmonie bilden.