Der Schlaf dient der Erholung des Gehirns von derAusführung der Aufgaben, die u.a. die Ziele im Menschen über die Mittelpunkt-Mechanik ausführen lassen.
Der Schlaf hat, laut Wissenschaft, u.a. die Aufgabe, das Gelernte, welches wesentlich für Ziele des Gehirns ist, zu verankern und das nicht mehr Gebrauchte zu entfernen.
Also: Während die Psyche im Wachsein mit den Mittelpunkten für die Anpassung und das Überleben in der Umwelt zuständig ist, ist der Schlaf zur Entspannung von den Mittelpunkten und dem Eingliedern des Erlernten bestimmend.
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https://www.mpg.de/10808256/MPF_2016_3.pdf
Im Schlaf oder in ähnlichen Zuständen ist die Motorik des Körpers (die quergesteifte Skelettmuskulatur) überwiegend ausgeschaltet. Entsprechend kann der Mensch nicht wie im Wachsein gestaltet werden. Auch deshalb nicht, weil das
Stirnhirn in seinen Funktionen teilweise bis auf null heruntergefahren ist (z.B. die Logischen Funktionen).
Vieles, das im Tagesablauf wichtig war, ist während des Schlafs im Wert herabgesetzt. Die Wahrnehmung sendet so gut wie keine Informationen von außen an das Gehirn, aktiviert die Mittelpunkte also nicht mehr. Sie spielen dann nicht mehr die Rolle wie im Wachzustand. Im Schlaf können Assoziationen, weitgehend unbeeinflusst von den Wach-Mittelpunkten, ihr Spiel treiben.
Im Schlaf benötigen wir die Ziele des Überlebens in der Regel also nicht, sie sind daher weitgehend heruntergefahren. Es sei denn, es passiert etwas Außergewöhnliches. Dann werden wir natürlich sofort hellwach, und die Mittelpunkte übernehmen wieder die Regie.
Der Unterschied zwischen der Wachheit und dem Schlaf ist also der, dass im ersteren die Mittelpunkte für eine Struktur bezüglich des jeweiligen Zieles sorgen, wohingegen diese im Schlaf teilweise bis auf null herabgesetzt sind. So haben sie kaum Einfluss auf das Gehirn, das deshalb die seltsamsten Bilder im Traum hervorzaubern kann.
Wenn ein Mittelpunkt einen Menschen aber sehr stark beschäftigt, dann kann dieses Thema auch im Schlaf eine Rolle spielen mit dem Ziel, eine Lösung zu finden. Dies läuft dann aber weniger nach der Mittelpunkt-Mechanik ab, die anderes unterdrückt, sondern nach den Gesetzen, die im Schlaf wirken.
Im Schlaf verlieren die Tages-Mittelpunkte ihre Macht, und unterliegen besonders den Gesetzen der Kreativität.
Der Traum ist im Wachsein also deshalb so schwer verständlich, weil man dann wieder in den gewohnten Mittelpunkten ist. Wohingegen im Traum diese Mittelpunkte mehr oder weniger aufgelöst sind, weil die Ziele weitgehend inaktiv sind. Dies endet sofort, wenn wir erwachen. Weil das Traumgeschehen dann in der Regel keinen Wert mehr hat, nicht wichtig für die Gegenwart ist.
Noch einen Gedanken zum Schlaf: Besonders beim Einschlafen kommen einem oft Gedanken in den Kopf. Ich meine, die haben hier nichts mehr zu suchen. Daher versuche ich, nicht auf sie einzugehen mit der Übung:
Ich näher mich beim Einatmen immer weiter dem "Ende des Universums" und bleibe beim Ausatmen unmittelbar unter dieser von mir gerade erreichten Grenze.
Da das Universum unendlich ist, kann ich dessen Ende natürlich nie erreichen. Und so kann ich diese Übung unendlich lange fortsetzen.
Was ganz wichtig ist: Es sollte sich kein freier Raum zwischen dem "Ende des Universums" und dieser gerade von mir erreichten Grenze ergeben (damit sich dort nichts
zwischenschieben kann);
So kann sich kein Ruhestörer entwickeln.
Ruhestörer sind Mittelpunkte des Wachseins und Ähnlichkeiten.
Empfehlung:
Wie wichtig der Schlaf u.a. für die Gesundheit des Menschen ist, wird in dem Buch von David K. Randall „Im Reich der Träume: Die rätselhafte Welt des Schlafes“ dargestellt.
Es ist gut recherchiert und mit Witz geschrieben.
Ein Link:
Auch interessant:
https://www.aerztezeitung.de/medizin/krankheiten/neuro-psychiatrische_krankheiten/article/642113/menschen-schlaf-bewusstsein-verlieren.html:
Warum Menschen im Schlaf das Bewusstsein verlieren
MÜNCHEN (eb). Beim Übergang in den Schlaf werden offenbar neuronale Netzwerke im Gehirn umorganisiert. Diese veränderte Kommunikation zwischen Hirnregionen ist Ursache dafür, dass Menschen im Schlaf das Bewusstsein verlieren.
Änderungen in der Netzwerkaktivität des Hirns, gemessen über den Zeitraum von 26 Minuten, und zwar im Wachzustand (A), Schlafzustand 1 (B), Schlafzustand 2 (C) und im Tiefschlaf (D). Vor allem präfrontale Anteile (medialer präfrontaler Kortex, mPFC) im Stirnhirn verlieren ihre Anbindung an das Netzwerk.
Eben noch wach und bei vollem Bewusstsein und Sekunden später sind wir eingeschlafen. Plötzlich nehmen wir äußere Signale nur noch reduziert auf und sind uns unserer selbst nicht mehr bewusst.
Was diesen Änderungen unserer Wahrnehmung zugrunde liegt, haben jetzt Wissenschaftler am Max-Planck-Institut für Psychiatrie in München in einer Studie geklärt, an der 25 junge gesunde Probanden teilnahmen.
Untersucht wurde die Aktivität von neuronalen Netzwerken, die Gehirnregionen miteinander verbinden, wenn Menschen wach, aber in Ruhe sind.
Eine systematische Umorganisation findet statt
Die Messung beim Übergang in die verschiedenen Schlafphasen zeigten, dass diese Netzwerke systematisch umorganisiert werden. So wird zum Beispiel der Hippocampus, eine für Gedächtnisprozesse wichtige Region, bereits im leichten Schlaf aus einem Netzwerk entkoppelt.
Der Frontallappen, wichtig für höhere Steuerungsprozesse, wird mit zunehmender Schlaftiefe sogar ganz aus diesem Netzwerk ausgeschlossen, wie es in einer Mitteilung des Institutes heißt.
Dagegen nehmen Verbindungen zum neuronalen Aufmerksamkeitsnetzwerk nur teilweise ab - möglicherweise um auf alarmierende Außenreize noch reagieren zu können.
Diese veränderte Kommunikation zwischen Hirnregionen, die mit selbstreflektorischem Verhalten, planendem Handeln und Selbstwahrnehmung assoziiert sind, könne als ursächlich für unseren Bewusstseinsverlust im Schlaf angesehen werden, so das Institut (Cerebral Cortex 2011 online).
Äußerlich betrachtet ist der Schlaf für Menschen ein passiver Vorgang. Doch für das Gehirn und den ganzen Organismus ist er ein Zustand mit veränderter Aktivität. Denn das Gehirn ist im Schlaf zwar weniger aktiv, stellt seine Aktivität jedoch nicht völlig ein.
Nervenzellen stehen dabei organisatorisch in verschiedenen Netzwerken aktiv miteinander in Verbindung. Diese Netzwerke sind durch die funktionelle Magnetresonanztomografie nachweisbar und beruhen auf langsamen (weniger als 0,1 Hz), spontanen Signalschwankungen.
Ein Teil der anatomischen Verknüpfung geht verloren
Von den vielen gleichzeitig aktiven Ruhenetzwerken des menschlichen Gehirns untersuchten die Münchner Forscher das "Default Mode Netzwerk" und ein im spontanen Zeitverlauf gegenläufiges Netzwerk.
Beide Netzwerke sind bei Menschen im wachen Zustand eng aneinandergekoppelt und stehen für verschiedene Aufmerksamkeitsprozesse: Das "Default Mode Netzwerk" unterstützt eher nach innen gerichtete Aufmerksamkeitsvorgänge, das gegenläufige Netzwerk dagegen eher die Verarbeitung von Außenreizen.
Ohne zusätzliche Stimulation verhalten sie sich zeitlich gegenläufig, das bedeutet: hohe Messsignale des einen Netzwerks treten meist während niedriger Signale des anderen Netzwerkes auf und umgekehrt.
Die Münchner Wissenschaftler entdeckten, dass sich beide Netzwerke während des Einschlafprozesses selbst verändern und auch ihre strenge Gegenläufigkeit abnimmt. Das "Default Mode Netzwerk" verlor je nach Schlafstadium einen Teil seiner anatomischen Verknüpfungen.
Vor allem Teile der Hippocampus-Formation lösten sich bereits im leichten Schlaf aus dem Netzwerk. Der präfrontale Kortex verlor mit zunehmender Schlaftiefe ebenfalls seine Verbindung zum Netzwerk.
Bedeutung für die Interpretation des MRT
Reduziert - jedoch bis in den Tiefschlaf nachweisbar - zeigten sich schließlich auch Hirnregionen im posterioren Cingulum und im Precuneus, einem Teil des parietalen Kortex.
Diese Hirnregionen zählen zu den am dichtesten verknüpften Arealen im Gehirn. Sie stehen in Zusammenhang mit Wachheit und Bewusstsein und werden in ihrer Aktivität auch durch medikamentöse Sedierung beeinflusst.
Die geringere Aktivität im "Default Mode Netzwerk" während des Schlafes erklärt, warum Menschen im Schlaf zu keiner bewussten Wahrnehmung fähig sind.
Das Gegen-Netzwerk wurde ab Schlafstadium 2 von seiner streng gegenläufigen Aktivität entkoppelt, bleibt jedoch über alle Schlafphasen vorhanden - ein wichtiger Hinweis darauf, dass vermutlich erst eine ausreichende Synchronisierung zwischen verschiedenen Netzwerken komplexere Funktionen ermöglicht, jedoch relevante einfache Weckreize jederzeit verarbeitet werden können.
"In der klinischen Praxis sollten diese nachgewiesenen Netzwerkänderungen im Gehirn, die bereits bei einem kurzen Einnicken auftreten, zukünftig eine besondere Berücksichtigung bei der Interpretation von MRT-Untersuchungen bei Patienten finden," fordert Dr. Philipp Sämann, Mediziner an dem Münchner Institut.