WIE MAN DIE WELT WAHRNIMMT

 

 

 

 

 

 

 

 

Aktualisierte Auflage 2023

 

Wie man die Welt wahrnimmt

(Definition und Erklärung)

 

Man kann die Welt als feststehende Größe betrachten, die aus jeder Sicht gleich ist.

Dies wird als Outside-in-Theory bezeichnet.

 

Man kann die Welt aber auch so sehen,  dass sie von den verschiedenen Lebewesen unterschiedlich, bezüglich ihrer Ziele, gesehen wird.

Dies nenne ich die

 

Inside-out-Theory.

 

Dort wie hier erhalten die Sensoren Reize von der Außenwelt. Wenige Impulse reichen, um sich ein Bild zu machen.

 

Im Unterschied zu der Outside-in-Theory wird die Welt aber von den jeweiligen Lebewesen  nach ihren Zielen erstellt:

Die Sensoren senden die aufgenommenen Informationen an die Neuronennetze. Wenn dort festgestellt wird,   dass die Welt, die sie wahrnehmen, von den gespeicherten in den Mittelpunkten  abweicht, verarbeiten sie gegebenenfalls ihre Sicht der Welt.

Dieser Ablauf kann unmittelbar nachvollzogen werden:

 

Die Welt, die die Lebewesen, also auch die Menschen, wahrnehmen, ist eine, die sich aus ihren Zielen, die Neuronennetze aufgebaut haben, ergibt. (So, wie sich nach der Zeugung der Körper nach ererbten Zielen aufbaut, so auch die Psyche: Diese Ziele erzeugen Neuronennetzwerke, um erreicht zu werden.)

 

Nach diesen sieht die Sensorik die Welt. Sobald die Innenwelt mit der Außenwelt differiert, ändern die Neuronennetzwerke gegebenenfalls ihre Strukturen.

 

So nimmt der Mensch die Welt also nach seinen psychischen Zielen wahr.

 

 

‼ Die Welt, die sich uns zeigt, ist zwar natürlich zuerst da, aber, was der Mensch von dieser aufnimmt, entscheidet das Gehirn nach seinen Zielen. ‼

 

Selbst wenn man alles aufnehmen möchte, was sich um einen herum befindet, bleibt es immer eine Frage der Grenzen unserer Sinne und Gehirns.

 

Wikipedia (Definition): Wahrnehmung (auch Perzeption genannt) ist bei Lebewesen der Prozess und das subjektive Ergebnis der Informationsgewinnung (Rezeption) und -verarbeitung von Reizen aus der Umwelt und aus dem Körperinneren. Das geschieht durch unbewusstes (und beim Menschen manchmal bewusstes) Filtern und Zusammenführen von Teil-Informationen zu subjektiv sinnvollen Gesamteindrücken. Diese werden auch Perzepte genannt und laufend mit gespeicherten Vorstellungen (Konstrukten und Schemata) abgeglichen.

Nach dieser Definition wäre zuerst die Welt da, die durch Filtern und Zusammenführen von Teil-Informationen zu subjektiv sinnvollen Gesamteindrücken in den Lebewesen entsteht.

Das wirft die Frage auf: Nach welchen Direktiven erfolgen das Filtern und Zusammenführen von Teil-Informationen?

Die Antwort könnte nur sein: Durch die Ziele im Gehirn, die mittels der Sensorik, die von seinen Werten (Zielen) fokussiert werden (also worauf die Aufmerksamkeit gerichtet werden soll).

Daher meine ich, es ist so, dass zuerst das Gehirn (die Mittelpunkte) eine ungefähre Erwartung bezüglich der Welt nach seinen Zielen in sich hat. Dann wird diese von den so selektierten Sinnen wahrgenommen. Sobald dies geschehen ist, werden Ungleichheiten dieser beiden Welten (Erwartung und Tatsache) vom Gehirn, wenn es ihm nach seinen Zielen richtig erscheint, in Millisekunden korrigiert.

 

Zunächst sieht man also immer die Welt nach seinen Gewohnheiten, Erwartungen, Vorstellungen, die im Gehirn über Ziele in einem gespeichert sind. Wird erkannt (weil es wertig ist), dass sie davon abweicht, wird die Speicherung entsprechend angepasst. Ziele lernen hinzu oder bilden sich neu – wiederum zunächst nach dem, die man ererbt oder gelernt hat, weil man nur durch sie ursprünglich die Welt wahrnehmen kann.

 

Es gibt keine Welt, wie sie eigentlich und immer ist, sondern nur eine aus der Sicht des jeweiligen Betrachters.

Daher sehen wir die Welt nicht, wie sie scheinbar vor uns liegt (das heißt auch, für alle gleich), sondern eine, die das Gehirn uns, aufgrund seiner Ziele, zeigt.

Da jeder Mensch seine charakteristischen Ziele in sich hat, sieht er auch seine eigene Welt, auf die er individuell reagiert.

(Nebenbei: Da jede Gattung ihre spezifischen Ziele hat, sieht sie auch die Welt ähnlich).

Nochmal: So können Menschen die Welt immer nur aus der Sicht des jeweiligen Betrachters wahrnehmen!

 

Zur Klarstellung:

Die Welt, die wir sehen, ist natürlich weiterhin da, auch wenn wir einmal nicht mehr sind. Sie würde sich aber nach der jeweiligen Wahrnehmung durch andere, von uns verschiedene, Wesen verändern.

Denn eine letztlich immer gleiche Welt gibt es nicht.

Was ewig bleibt – egal aus welcher Perspektive man sie sieht – ist, dass identische Substanzen unter identischen Bedingungen immer identische Ergebnisse zeigen.

 

Zusammengefasst:

Man sieht die Welt aus seiner Sicht. Diese ergibt sich aus den Zielen des jeweiligen Menschen. Und zwar aus seinen gegenwärtig aktiven oder besonders durch die momentan zusätzlich angereizten.

Die aktiven Ziele formen die Welt in eine Struktur, die zu ihrem Erreichen benötigt wird.

Je nach Wertigkeit der jetzt aktivierten Reize werden weitere Ziele geweckt, die zusätzlich die Sicht strukturieren.

So gibt es keine identische Welt, die alle gleich sehen, sondern viele verschiedene, aus der Sicht der jeweiligen Ziele.

Und: Verstand heißt, eine Sache genau wahrzunehmen, also zu begreifen. Begreifen kann man immer nur das, wofür man eine Anlage hat.


(Begegnet man etwas für einen absolut Neuen, dann kann man das natürlich auch aufnehmen, begreifen – aber, wie gesagt, nur nach seinen Anlagen – seinen Zielen). So wird das Neue aus dem Um- und Innenfeld des Menschen von dem Gehirn seinen Anlagen entsprechend angepasst.
 

Dementsprechend nimmt man die Welt zuerst durch die Ziele in sich selbst und dann mit den ausgerichteten Sinnen auf – in dieser Reihenfolge.

Die Sinne werden zwar ständig mit ungefilterten Reizen konfrontiert (ca. 11 Millionen Bits pro Sekunde), doch sie bilden die vor uns liegende Welt nicht einfach 1:1 ab, sondern das Gehirn selektiert sie mit seinen Zielen, die die Sinne so ausrichten, dass sie nur die Informationen wahrnehmen, die zu den Zielen des Gehirns passen, weil sie wichtig sind.

Diese Millionen Bits sind also nicht dazu da, um die Umwelt genau für uns abzubilden, sondern um die Strukturen, die nach dem Selektieren durch unsere Ziele entstehen, mit den gespeicherten im Gehirn zu vergleichen und gegebenenfalls diese durch Lernen (verändern von Synapsen) zu korrigieren.

Generell ist es also so, dass der Mensch die Welt seiner Erbanlagen im Kopfgehirn, dem autonomen Nervensystem (plus dem somatischen Nervensystem) und dem Bauchgehirn (enterisches Nervensystem) hat, zusammen mit denen, die über Erfahrungen und Lernen in ihm aufgebaut wurden.


Das ist der Grund dafür, dass wir die Welt jeweils unterschiedlich und eventuell falsch wahrnehmen; weil wir nicht in den richtigen Mittelpunkten waren. (Falsch in der Beziehung, dass wir dadurch Nachteile haben, z. B. nicht angemessen reagieren.)

Und da das Selektieren durch die Ziele auch das Speichern der Erfahrungen im Gehirn beeinflusst, kann es so zu falschen Informationen kommen.

 

Ein kleiner Ausflug zur Objektivität:

Wie nehmen etwa Tiere, Bakterien, Viren die Welt wahr?

Wer sieht sie richtig?

Natürlich werden Menschen sagen: Die Welt sieht letztlich so aus, wie wir sie selbst sehen.

Wer sagt, man kann die Welt nur aus der menschlichen Perspektive sehen, hat bestimmt Recht.

Wer glaubt, dass man dies bezüglich einer Grundwelt sagt, die ewig und unveränderlich ist, hat bestimmt Unrecht.

Denn die Welt ist in ihrem Grund u.a. nicht in einem ewig identischen Zustand (weil ständig Prozesse auf allen Ebenen stattfinden).

 

Ein kleiner Anreiz zum Nachdenken:

Was sollte das Gehirn denn auch wahrnehmen, wenn man sagt, man sieht sie, wie sie ist?

Die Antwort ist nur möglich in Bezug auf Ziele, die in einem selbst – im Gehirn - liegen.

Und: Die Wahrnehmung der Menschen ist eingeschränkt. Wie bezüglich des Hörens und Sehens mit der jeweiligen Bandbreite. Oder z. B. der Unfähigkeit, Radioaktivität, Magnetismus usw. wahrnehmen zu können.

 

So gibt es keine Welt, die aus jeder Perspektive gleich und unveränderbar wäre.

 

Zusammengefasst:

Von Lebewesen betrachtet ist die Welt subjektiv.

Von einem Apparat aufgenommen – egal aus welcher Perspektive - ist sie immer Objektiv.

Dies bedeutet aber nicht: ewig feststehend und unabänderlich, weil die Welt sich ständig verändert.

Ewig sind nur die Gesetze, nach denen die Substanzen sich bewegen.

 

Und alle Perspektiven der Makro- oder Mikrowelt ergeben den Satz:

  • Identische Substanzen unter identischen Umständen ergeben immer identische Ergebnisse.
  • Der Grund dafür ist, dass alles nicht zu verändernden Gesetzen unterliegt.
  • Ändert man Substanzen oder Umstände, dann treten auch andere Gesetze auf.

Wenn man sich in einer fremden Umgebung einmal um 180 Grad dreht, dann braucht es Millisekunden, bevor man das, was dann vor einem liegt, bewusst wahrnimmt.

Dies legt am Gehirn: Zuerst erfolgt die allgemeine Wahrnehmung nach seinen Erwartungen. (Gibt es keine spezifischen, sucht es nach Ähnlichkeiten). Je nachdem, inwieweit diese mit dem, was vor einem liegt, nicht übereinstimmt, wird es, wenn es relevant ist, korrigiert.

Das Ziel der Orientierung benötigt zur Abklärung Daten der Sinne, ob und wieweit die vom Gehirn gezeigte Welt eventuell von der Realität abweicht, um sich anpassen können. Diese brauchen dazu Millisekunden. (Das Ziel der Orientierung ist ein zentrales Ziel in den Lebewesen).

 

Auch das Erkennen erfolgt durch Ziele; man erkennt das wieder, was im Gehirn abgespeichert wurde. Hier findet sich auch der Grund für Verwechslungen (weil das Gehirn nach Ähnlichkeiten geht).

Die selektierten Reize verändern gegebenenfalls im Gehirn bestehende Neuronennetze, oder generieren neue, wenn Ziele (Mittelpunkte) in der Psyche dies für wichtig erachten. Ergeben sich bezüglich der Reize mehr oder weniger starke Differenzen zu dem, was bisher gespeichert wurde, dann wird es angeglichen.

Mittels der Sinne, die über die Aufmerksamkeit deren Informationen an das Gehirn schicken, ist dies immer auf einen aktuellen Stand – wenn die Ziele der Wahrnehmung nicht zu sehr von bestimmten (starren) Mittelpunkten eingeengt werden.

Ohne neue Außen-Informationen von den Sinnen ist das Gehirn quasi blind – und agiert nur noch nach seinen bisherigen Informationen, die es gespeichert hatte – wie es im Traum geschieht.

 

Zunächst sieht man die Welt, die man zuletzt in sich abgespeichert hatte. Wenn die Sinne diese anders erkennen, ändert sich die Speicherung – wenn das Gehirn entscheidet, dies ist wichtig.

> Z. B., wenn eine flüchtig gesehene, aber als nicht relevant eingeschätzte Landschaft von den Sinnen gesehen wird. (Das Gehirn bleibt bei seiner Sicht).<

 

>Anders ist es, wenn man etwa aus dem Schlaf erwacht und die vor dem Schlafengehen gespeicherte Welt sich verändert hat. Zunächst sieht – erwartet – man die Welt nach der routinemäßigen Einspeicherung. Senden die Sinne aber andere Reize, dann wird das Gehirn diese in seine Sicht einbeziehen, weil es in der Regel wichtig ist, um mit der unmittelbaren Welt umgehen zu können.

Die Bewertung und eventuelle Änderung erfolgt sehr schnell (wie gesagt: in Millisekunden). <

> So erfolgt es auch im Traum: Die Sensorik, die aufgrund des Schlafes hauptsächlich nach innen gerichtet ist, nimmt die Reize der Traumwelt als Tatsachen, die das Gehirn – und folglich wir – aufgrund seiner eingeschränkten Stirnhirn-Struktur im Schlaf als Realität nimmt. <

 

Bezüglich des Erkennens sind einzelnen Dinge nicht wichtig. Es kommt jeweils auf das Ziel an. Wenn dies ist, Einzelheiten zu betrachten, dann erst werden diese besonders wahrgenommen. Geht es aber darum, den Gesamteindruck abzuspeichern, dann nimmt man dieses als Ganzheit wahr.

Als Beispiel kann das Musikempfinden dienen: Man nimmt das Ganze wahr, und nicht die einzelnen Instrumente, weil dies nicht das Ziel ist. (Das Ganze ist, das Musikempfinden wahrzunehmen). Die Wahrnehmung einzelner Geräte würde das Empfinden trüben, weil man dadurch in andere Mittelpunkte kommen und abgelenkt werden könnte.

Genau so nimmt man im täglichen Leben alles von seinen Zielen aus auf. Und so sieht man die Welt.

Ist etwas nicht mehr stimmig (z. B., etwas Gefährliches taucht auf) dann wird ein Ziel aktiviert, um es speziell wahrzunehmen. Dadurch ist man plötzlich in einem anderen Mittelpunkt. Dies wird ebenfalls ganzheitlich aufgenommen und erzeugt im Gehirn ein anderes Muster.

Nochmal: Wie und mit was etwa ein Raum gefüllt ist, ist zunächst nicht wichtig, solange man in dem Ziel ist, diesen Raum wahrzunehmen. Erst wenn man genauer durch andere Ziele hinschaut, bekommen diese einen Wert.

 

Fazit: In der Regel nimmt das Gehirn ganzheitlich auf. Die etwa angereizten Ziele können die Themen aber schnell wechseln lassen.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Über die Wahrnehmung von Gefühlen führt dieser interne Link.

 

 

Wie Lebewesen die Welt wahrnehmen zeigt der Auto rEd Youg sehr klar in seinem Buch

Die erstaunlichen Sinne der Tiere: Erkundungen einer unermesslichen Welt

 

 

Externer Link:

 

https://www.mdr.de/wissen/gehirn-arbeit-computer-100.html

 

https://www.psy.uni-hamburg.de/arbeitsbereiche/biologische-psychologie-und-neuropsychologie/download/20151125-beeintraechtigte-wahrnehmung-hirnprozesse-pm20151125.pdf

 

 

 

 

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3. I use my cognitive abilities to understand it.

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