Sobald wir etwas aufnehmen – Bilder, Äußerungen, Gestalten etc. – sucht dass Gehirn nach einer, seinen Zielen entsprechenden, „richtigen“ Einstellung; ob das was wir aufnehmen; mit dem was in uns ist (mit unserer Welt, die wir im Kopf haben), übereinstimmt. Dadurch wird automatisch das Aufgenommene bewertet und etwa mit Adjektiven versehen.
Dies geschieht umso mehr, je wichtiger etwas ist.
Diese Bewertungen werden jeweils von Mittelpunkten im Gehirn ausgeführt. Je mehr etwas „aus dem Ruder läuft“, umso stärker wird die Aufmerksamkeit bzw. das Bewusstsein aktiviert, um Informationen zu bekommen, um sich diesen Veränderungen anzupassen.
Eine Menge Mittelpunkte prüft und vergleicht mehr oder weniger ständig, ob alles – aus deren subjektiver Sicht – in Ordnung ist.
Kennt man diesen Ablauf, dann kann man versuchen, möglichst nicht zu werten, d.h. so gut es geht, nicht nur die eigene Perspektive zu sehen, sondern sich auf das einlassen, was vor einem ist, zum Beispiel ein Mensch.
Dies kann schwierig sein, weil wir in unserer Stammesgeschichte, wie alle Lebewesen, sehr oft und blitzschnell Einstellungen und Reaktionen bezüglich der Umwelt benötigen, im Grunde also, um zu überleben.
Will man sich also in bestimmten Situationen auf das, was vor einem ist, ohne zu bewerten einlassen, braucht es einen Lernprozess.
Dies lohnt sich, besonders wenn man neue Erfahrungen sammeln und Erkenntnisse gewinnen will.
Wenn man sich selbst beobachtet, dann merkt man, dass alles, was man aufnimmt, bewertet wird. Dies nehmen - wie gesagt - die Ziele vor, die in einem sind.
Wenn z. B. ein Mensch sich äußert, dann wird man in der Regel diese Äußerung bewerten. D.h. man hat bestimmte Vorstellungen und Werte in sich selbst, mit denen man diese Äußerung vergleicht.
Damit erkennt man den Menschen aber nur bedingt. Klarer sieht man ihn, wenn man nach dem Ziel sucht, das ihn veranlasst hat, diese Äußerung von sich zu geben.
Dies hat auch den Vorteil, dass man nicht sofort auf die Äußerung eingeht, sondern erst dann, wenn man das Ziel des anderen erkannt hat
Das schafft einen gewissen Abstand, und man kann sie besser einordnen.
So ist es zum Beispiel auch, wenn man Medien hört, sieht, liest usw.
(Diese Methode, zunächst nach dem Ziel der Äußerung zu suchen, kann auch sehr erfolgreich sein, um sich selbst zu erkennen.)