Vergessen wird erzeugt durch das (meist unbewusste) Wechseln in einem anderen Mittelpunkt
Ein wesentlicher Punkt dafür, dass einem nicht einfällt, wonach man sucht, ist wohl auch der Glaube, man steuere sich selbst nur mit seinem ICH. Damit löst man oft ein gezieltes, zwanghaftes Suchen aus, das anderes blockiert.
Beschäftigt man sich aber einmal intensiver mit seinem Gehirn, dann sollte einem ziemlich schnell klar werden, dass nicht wirklich nur das ICH als Ziel einen steuert, sondern insgesamt das Gehirn mit seinen Zielen und Mittelpunkten.
Man sollte also versuchen, sich beim Suchen auf räumliche, zeitliche Ähnlichkeiten und Assoziationen zu konzentrieren – und dies möglichst locker, ohne Zwang auszuüben. D.h. einfach nur ruhig die schweifende Aufmerksamkeit auf das, was man sucht, lenken.
Falls man etwa vergessen hat, sollte man sich noch mal in die Situation hineinversetzen und fragen: Welches Ziel hatte ich gerade?
Das Vergessen hat zu tun mit dem Ziel (Mittelpunkt). Wenn man unbedingt etwas will, dann werden andere Bereiche, die scheinbar nichts damit zu tun haben, ausgeklammert. Und entsprechend dreht man sich im Kreis – kehrt immer wieder zu einer vermeintlichen Lösung zurück, die einem eingangs bewusst oder unbewusst vorschwebte, als man anfing zu suchen. Dies ist sozusagen der Anker, von wo aus man das Suchen betrachtet.
Wenn man aber nicht zwanghaft, sondern locker danach sucht oder eine Pause macht, dann fällt einem oft das Gesuchte ein.
Dies fördert die Flexibilität des Gehirns.
Besonders schwer haben es die Menschen, die mit sich selbst ungeduldig sind und sich nicht so akzeptieren können, wie sie sind.
Denn dies erzeugt einen Mittelpunkt, der einen beschäftigt und sich anklagt, und dadurch andere Mittelpunkte (das Suchen nach der Lösung) einengt.