Universum (Gespräch darüber, dass es immer schon da war)

 

 

 

 

 

Aktualisierte Auflage 2023

 

Da ich mich im Laufe der Jahre mit unzähligen Menschen über diese Themen unterhalten habe, und deren Meinungen oft in meine Schreiben Eingang gefunden haben, nenne ich die GesprächspartnerInnen hier wertneutral GP.

 


 

Das Universum

 

(Einleitung)

 

Das Universum ist nicht entstanden – es war immer da: Aus dem Nichts kann nichts entstehen!

 

Wikipedia: „Das Universum (von lateinisch universus ‚gesamt‘), auch der Kosmos oder das Weltall genannt, ist die Gesamtheit von Raum, Zeit und aller Materie und Energie darin.“

Die meisten Menschen meinen mit Universum das Beobachtbare; dies beschränkt sich auf die vorgefundene Materie und Energie, angefangen bei den elementaren Teilchen bis hin zu den großräumigen Strukturen wie Galaxien und Galaxienhaufen.

 

Und sie gehen davon aus, dass der Urknall der Beginn des Universums sei.

D.h., dass hier die gemeinsame Entstehung von Materie, Raum und Zeit aus einem singulären Punkt stattfand – der sich aus dem Nichts entwickelte. Dieser dehnte sich dann schlagartig mit unvorstellbarer Geschwindigkeit aus.

 

Was vorher war, oder woraus dies entstand, wird von Fachleuten oft mit ’Nichts‘ beantwortet. Sie wollen ihr Nichtwissen nicht zugeben.

 

Hier wird also von einem Raum gesprochen, den der Mensch mit seiner eingeschränkten Sicht begrenzt hat.

(Er sah und sieht sich gerne als das Zentrum der Welt.)

 

Zu beweisen ist der Anfang des singulären Punktes nicht; auch die dafür zuständige allgemeine Relativitätstheorie zusammen mit der Quantenfeldtheorie kann dies nicht einheitlich klar beschreiben.

So kann ein kognitives Wesen also davon ausgehen, dass vorher etwas war, aus dem der Urknall entstand.

                         

                       Zum Urknall

Diesen hat der Belgier Georges Edouard Lemaître (1894 – 1966) erfunden. Er beschreibt das Gebilde als Uratom, eine Art kosmisches Ei und behauptet,  vor diesem sei absolut Nichts gewesen; also weder ein Universum, noch Materie usw. Das haben seine Anhänger dann übernommen.

Da er in seinem Leben auch Priester war, liegt der Verdacht sehr nahe, dass der Grund für seine Aussage, „der Urknall entstand aus dem Nichts“, eigentlich heißen sollte: von Gott. Da er sich damit aber mehr unglaubwürdig machen würde, hat er dies wohl lieber verschwiegen.

 

Ich bin überzeigt, dass aus dem Nichts nichts entstehen kann!

 

Aber vielleicht könnte man sich das Urknall-Ereignis als ein vom sogenannten „Schwarzes Loch“ ausgelöst denken – nur x-mal stärker, als alles Vorstellbare.

 

Ich vermute, dass so ein Geschehen im unendlichen, zeitlosen Universum immer mal wieder auftritt.

 

Ein Phänomen im Universum könnte also sein, dass sich in einem Bereich alles zusammenziehen kann. An einem kritischen Zustand, fliegt es in einem gasförmigen Zustand auseinander.

 

Daher gehe ich weiterhin von einem unendlichen Universum aus, dessen Raum keine Grenzen (oder einen Rand) hat und viel mehr beinhaltet als nur das im „singulären Punkt“ enthaltene.

 

 

 

 

 

 

 

Das Universum

(Gespräch über)

 

Mit der Thematik:

Eigene Welt

Urknall

Allmacht

Entstehung des Gottesglaubens

Gehirnprozesse  

 

 

„Dein Postulat lautet: Es gibt nur ein Universum, dies ist grenzenlos und ewig“, stellte GP fest.

 

„Nicht, dass ich falsch verstanden werde“, antwortete ich. „Es geht hier zunächst nicht um den Inhalt, sondern um den Raum des Universums – der grenzenlos ist und alles, auch den Zustand leerer Räume beinhaltet.“

 

„Grenzenlos also auch deshalb“, fragte GP, „weil eine Grenze immer die Frage nach sich zieht: Und was ist hinter dieser Grenze?“

 

„Es gibt keine Grenze des Universums.“

 

„Und ewig, weil es keine anderen Räume, Zeit oder Energie gibt, die das Universum ersetzen oder ändern können?“

 

„Es ist alles eingeschlossen.“

 

„Warum sollte man zwischen Raum und Inhalt unter­scheiden?“

 

„Weil der Raum unendlich, der Inhalt – weil dieser insgesamt im Universum nicht vermehrbar ist, weil er schon alles beinhaltet – endlich ist.

  

„Beide sind ewig, nur der Inhalt ist, je nach den natürlichen Gesetzen, ‚unendlichʻ variabel, verändert ständig die Struktur.

 

Daher machen Aussagen wie: ‚Das Ding an sichʻ oder ‚ewige Ideenʻ im Universum auch keinen Sinn. Es gibt letztlich nichts Festes, Unveränderliches.

 

Zum Grund dieser Aussagen kommt man über die psychologische Struktur der jeweiligen Person, die so etwas sagt. Das Ziel kommt hier vom Gefühl im Gehirn, das den Glauben und diese Weltsicht projiziert.

 

 

Das ‚Ding an sichʻ soll intelligibel, abstrakt, vom Menschen nur geistig erfassbar sein. Es entstammt dem Wunsch, etwas letztlich ‚ursprünglich endliches‘ ausgedrückt zu haben.

Es soll also nur durch den Intellekt erkennbar, nicht sinnlich wahrnehmbar sein.

 

Intelligibel heißt demnach, es kann nur geistig erfassbar sein, nicht konkret. Damit ist in der Regel ein metaphysischer Geist gemeint, der jenseits der konkreten Welt existiert und im Menschen wirkt.

 

Ich meine, dass dies ein Wunschtraum ist, geboren aus dem Ziel, es möge so etwas geben.

 

Es gibt natürlich den Geist des Menschen, d.h. seine kognitiven Fähigkeiten. Dies ist aber an seine Psyche und deren Mittelpunkte gebunden; also physisch.

Und hier können alle möglichen Spekulationen entstehen.

 

‚Ewige Ideen‘ haben die Menschen in den Urstrukturen in sich – dies wird als ‚objektive metaphysische Realität‘ auf die Außenwelt projiziert.

  

 

Aber zurück zum Universum: Immer wieder werden Konstrukte erfunden, die zeigen sollen, wie das Universum entstanden ist“, bedauerte ich.

 

„Man sollte sich im Klaren sein, dass man dann nicht über das Universum, sondern über den Raum und Inhalt der (menschlichen) Weltsicht spricht.“

 

„Wie kommt das?“, fragte CP. „Warum unterscheiden die Menschen dies nicht?“

  

„Der Grund wird in der menschlichen Erfahrung, im Gehirn liegen: Alles ist aus etwas entstanden. Dies wird auf das Universum übertragen. Aber weder das Universum noch der gesamte Inhalt (als Ursubstanzen) hatten einen Anfang.“

 

„Von dem man sagen könnte: ‚Daher kam es?‘“

 

„Genau. Weil es keinen Anfang gab. Denn: Aus nichts kommt nichts. Daraus folgt, dass schon immer die Substanzen im Inhalt des Universums vorhanden waren.

 

Menschen sprechen davon, dass alles seinen Grund hat, z. B., dass es einen ersten Beweger gibt, der alles angestoßen hat.

 

So einer ist nicht notwendig, weil alles nach Substanzen und Gesetzen, die untrennbar miteinander verbunden sind, abläuft. Die Substanzen können sich natürlich aufgrund der in ihnen liegenden Gesetze von alleine bewegen. So braucht es also keinen ersten Beweger, weil der Bewegungsgrund jeweils in den Substanzen selbst liegt bzw. in der Umgebung. Und, wie gesagt, diese Substanzen hatten keinen Anfang, sind nicht entstanden, sondern waren im Universums (als Ursubstanzen) schon immer da.“

 

„Wie definierst du ‚Substanzen‘ und ‚Gesetze‘?“, fragte GP.

 

„‚Substanzen‘ sind Elementarteilchen, Strukturen, Atome, Neutrinos, Moleküle, Neuronen, Kristalle, Flüssigkeiten, Gase, Zellen, Lebewesen, Gehirne, Kräfte, Fakten, Dinge, Vorstellungen, Gefühle, Ökosysteme, Gestirne, Sternensysteme, Galaxien usw.“, antwortete ich. „Darüber hinaus gelten sie auch in Zuständen der leeren Räume (des Vakuums im Weltraum) als virtuelle Substanzen.“

 

„Also alles?“

 

„Ja“, nickte ich, „ausnahmslos. Alles im Inhalt des Universums gilt als Substanz: im Großen wie Galaxien, oder im Kleinen wie Elementarteilchen. Und natürlich auch alles im Menschen.

 

‚Gesetz‘ heißt, dass identische Teile – oder Wellen – unter identischen Umständen immer identische Strukturen ergeben.

 

Gesetze sind Eigenschaften von Substanzen, die – isoliert betrachtet – unveränderbar sind, solange den Substanzen nicht etwas hinzugefügt oder entfernt wird.

 

Und das bedeutet, dass alles nur in einer ganz bestimmten Form ablaufen kann.“

 

„Substanzen und Gesetze gehören unmittelbar und untrennbar zusammen?“, hakte GP nach.

 

Ich nickte. „Ja, es gibt keine Substanzen ohne Gesetze, man kann sie weder trennen noch ändern. Die Formel: Substanzen = Gesetze ist universal.“

 

„Könnte man sie als Weltformel bezeichnen?“, fragte GP.

 

Ich überlegte. „In dem Sinn, dass sie für die gesamte Welt gültig ist? Das käme in Betracht.

 

Fügt man den Substanzen etwas hinzu oder zieht etwas ab, dann ergeben sich andere Substanzen, die dieser Formel unterliegen. Dies kann man sehr gut in der Chemie sehen.“

 

„Du meinst: Kommt etwas zu der Substanz hinzu oder wird sie weniger, dann ergibt sich eine neue Substanz mit anderen Gesetzen. Die Substanzen laufen also jeweils nach den in ihnen liegenden Gesetzen ab.“

 

„Genauso ist es“, ich nickte. „Alles läuft nach Gesetzen ab. Darüber hinaus läuft alles Organische zusätzlich nach den Gesetzen der Mittelpunkt-Mechanik ab.“

 

--- Eigene Welt ---

 

„Um noch einmal auf das Wort ‚Welt‘ zurückzukommen“, bemerkte GP, „du sagst auch, jeder lebt in seiner eigenen Welt.“

 

„Da solltest du unterscheiden zwischen der gesamten Welt – also dem Inhalt des Universums – und unseren Ansichten davon.

 

Es liegt an der Mittelpunkt-Mechanik, die es möglich macht, dass jeder in seiner eigenen Welt lebt: Die Mittelpunkte bringen, aufgrund ihrer Ziele, den Menschen und die Welt in eine entsprechende Struktur, die alles andere ausschließt, was nicht dazu passt. Da sich letztlich jeder insgesamt in seinen Zielen von anderen Menschen unter­scheidet, lebt auch jeder in seiner eigenen Welt. Je ähnlicher allerdings Ziele mit anderen Menschen sind, umso ähnlicher sind auch deren Welten. Das kann man auch sehr gut an Gruppen sehen, deren Ziele sich über meist nicht bewusste Kompromisse immer mehr ähneln und dadurch eine entsprechende Welt erzeugen.“

 

--- Urknall ---

 

„Ich möchte noch einmal auf den Urknall zurückkommen, der von vielen als Beginn des Universums gesehen wird“, hakte GP nach. „Fragt man, woher das kam, was da geknallt hat, dann wird gesagt, alles wäre aus sich zusammengezogener Energie – als singulärer Punkt – entstanden. Fragt man weiter, dann wird in der Regel nicht mehr geantwortet.“

 

Oder es wird gesagt; es kam aus dem Nichts. Das heißt, es wird behauptet, dass der Urknall nicht aus dem Universum kam, sondern er sich selbst erschaffen hat“, sagte ich.

 

„Und da der Mensch sich gern alles erklären möchte, kommt ihm die Urknalltheorie sehr gelegen; damit hätte er den absoluten Anfang des Universums.

 

GP nickte nachdenklich, „aber kann es nicht sein, dass sich ein Inhalt des Universums tatsächlich in diesem Punkt vereinigt hat? Dass es nur eine Zustandsänderung in einem größeren Bereich des Universums war?“

 

„Wahrscheinlich hast du Recht. Damit würde sich die Frage nach dem Ursprung des singulären Punktes erledigen.“

 

 

Wir schwiegen. Nach einer Weile fuhr ich fort: „Aber vielleicht ist es Absicht. Da der Erfinder dieser Theorie zu Lebzeiten auch Priester war, ist der Verdacht sehr groß, dass der Grund für seine Aussage „der Urknall kam aus dem Nichts“ eigentlich sein soll: von Gott. Da ihn das aber weniger glaubwürdig machen würde, hat er es wohl lieber geheim gehalten.“

 

Und wenn man es so wie du eben formulieren würde?“, überlegte er weiter. „Unsere Welt begann mit dem Urknall.“

 

„Das würde ich als eine stimmige Aussage ansehen“, antwortete ich. „Viele sprechen vom Urknall, dem Beginn des Universums, oder dass das Universum sich ausdehnt bzw. zusammenzieht usw. Von dem Standpunkt aus, dass es nur ein Universum gibt, das unendlich und ewig ist, sind alle diese Aussagen sinnlos. Sinn machen sie lediglich, wenn man sagt, ‚der Beginn unserer Welt‘ oder ‚unsere Welt dehnt sich aus‘. Da diese Formulierungen dann aber nur menschliche Perspektiven wären, der Mensch aber universelle Antworten geben will, wird man wohl weiterhin den Ausdruck ‚Universum‘ benutzen, obwohl der für diese Aussagen nicht treffend ist.“

 

„Weil man meint, damit alles zum Ausdruck gebracht zu haben?“

 

„Ich glaube, dass man damit nur Verwirrung stiftet.“

 

„Und – glaubst du, dass die Menschen, wenn sie sich dessen bewusstwerden, ihre Ausdrucksweise ändern werden?“

 

--- Allmacht ---

 

„Na ja, in diesem Inhalt des Universums hätte Gott mit seiner angeblichen Allmacht keinen Platz mehr. Weil alles aus Substanzen besteht, die nach Gesetzen ablaufen und Gott nicht die Macht hätte, diese zu ändern.“

 

„Also, weil die Menschen ihre Gottesfantasien dann nicht mehr ausleben könnten?“

 

„Ich denke, das wird ein wichtiger Grund sein. Themen wie ‚begrenztes Universumʻ oder Gottʻ lassen für sie alle möglichen Fantasien zu. Menschen lieben Märchen.

 

Aber wie auch immer, egal welche Fakten man dagegen vorträgt: Diese Neigungen leben sie weiterhin aus.“

 

„Gläubige sagen, Gott sei das Universum, grenzenlos und ewig.“

 

„Könnte er denn, in seiner Allmacht, Gesetze ändern? Die Definition für Gesetze ist ja: Identische Teile – oder Wellen – unter identischen Umständen ergeben immer identische Strukturen.“

 

„Sie würden sagen, das könne er auch.“

 

„Könnte er denn das Universum, in dieser Hinsicht also sich selbst, ändern? Liefe er nicht auch nach Substanzen und Gesetzen ab, so wie alles im Universum? Hat man jemals gesehen – und ist es wissenschaftlich bestätigt, dass ein allmächtiger Gott Gesetze aufgehoben hat? Gelegenheit hätte er ja genug, bei den Grausamkeiten, die täglich auf unserem Planeten geschehen.“

 

„Da hast du wohl Recht.“

 

„Das meinte ich, als ich sagte, dass das Fantasieprodukt ‚Gott‘ mit seiner angeblichen Allmacht keinen Platz im Universum hat. Und – wenn Gott das Universum ist, drücken diese Menschen damit gleichzeitig aus, dass Gott aus Substanzen besteht, die nach Gesetzen ablaufen.“

 

 „Andere sagen: Gott hätte das Universum erschaffen.“

 

„Dann hätte Gott ein Universum erschaffen, in dem alles exakt so geschehen muss, wie es geschieht.“

 

„Und in dem es keine Freiheit gibt!“, folgerte GP.

 

Ich nickte. „Weil man Gesetze nicht ändern kann.

 

Hier möchte ich einmal Max Planck zitieren: ‚Die Wahrheit triumphiert nie, ihre Gegner sterben nur aus.‘

 

Weltanschauliche Konzepte, wie Religionen – etwa, es gibt einen Gott, absolute Freiheit oder einen freien Willen – stehen der Erkenntnis, der Wahrheit im Wege. Es sind Mittelpunkte, die nicht zulassen, dass es keinen Gott oder letztlich keine Freiheit gibt.

 

Es ist unmöglich, dass diese Menschen die Wahrheit erkennen können, weil sie von falschen Voraussetzungen ausgehen. Sie sehen, was sie sehen wollen (aus der Sicht ihrer Ziele).“

 

„Hier haben Vernunft, Verstand, Intelligenz wohl kaum eine Chance?“

 

„Absolut keine. Hindernisse in Form von Irrungen und Wirrungen besonders der Gefühle schwemmen alles weg.“

 

„Wo kommen diese Hindernisse her?“

 

--- Entstehung des Gottesglaubens ---

 

"Einen wesentlichen Anteil hat der Begriff des Oberhaupts, das Anführers, dem man vertraut, sich unterordnet. Dies war besonders wichtig für Lebewesen, wie die Urmenschen, um Zielvorgaben, etwa Vorbilder zu haben, um am besten zu überleben. Dies hat sich in den Urstrukturen festgesetzt und ist die eigentliche Ursache, aus dem sich der Begriff „Gott“ gebildet hat.

 

Und dann u.a. aus den Entwicklungsprozessen der Kindheit, aus der 'magischen Phase':

Diese beginnt ungefähr mit dem dritten Lebensjahr und dauert ca. zwei bis drei Jahre. Zwischen dem dritten und fünften Lebensjahr beeinflusst sie das kindliche Denken und Handeln. Besonders die Urstrukturen im Gehirn spielen hier wohl mit. Während dieses Zeitraums ist in der kindlichen Vorstellung alles möglich. Alles, was das Kind sich wünscht und denkt, schönes wie auch schreckliches, könnte tatsächlich eintreten. Was es selbst denkt und tut, sieht es als wichtige Ursache für vieles, was passiert. Gleichzeitig befürchtet das Kind, dass andere Kinder und Erwachsene, aber auch Hexen, Feen und Monster auf die gleiche Weise etwas geschehen lassen könnten. Dinge und Geschehnisse werden von dem Kind weitgehend magisch erlebt, und durch ‚magische Theorien‘ versucht es, sie zu deuten und zu erklären. Hexen, Monster und Geister, aber auch Weihnachtsmann, Christkind und Osterhasen gibt es in der kindlichen Vorstellung wirklich.“

 

Ich fuhr fort: „Wir Menschen durchlaufen quasi alle diese magische Phase, und in jedem von uns lebt sie mehr oder weniger bis ans Lebensende weiter. Denn Erlebnisse, die wir einmal als wichtig empfunden haben, bleiben oft das ganze Leben gefühlsmäßig erhalten.

 

Diese Phase wird ein Hauptgrund sein, dass Märchen, Mythen und Sagen einen starken Anreiz haben und etwa Gott als wirkliches Wesen gilt. Und diese Fantasievorlagen werden dann in der Kultur und mit den Ansichten, die in der Gesellschaft vorherrschen, weiter ausgestaltet.“

 

„Kann man sich mit der magischen Phase erklären, dass viele Erwachsene immer noch glauben, alles sei möglich? Obwohl es etwa nicht möglich ist, Gesetze zu ändern?“

 

„Ja, dies dürfte einen erheblichen Einfluss auf das Denken im Erwachsenenalter haben. Man glaubt im Inneren teilweise noch an mystische Gestalten, etwa an Götter, Feen, den Teufel. Hier hat der Aberglaube seine Wurzeln.“

 

„Also haben Magie und Religion zunächst in den Urstrukturen und dann hauptsächlich in der magischen Phase ihren Ursprung“, schloss GP.

 

„Den die Menschen aber nicht erkennen wollen, sondern in die Außenwelt projizieren:

 

 

 

 

Noch einmal:

 

Einen wesentlichen Anteil an den Urstrukturen hat der Begriff des Oberhaupts, das Anführers, dem man vertraut, sich unterordnet. Dies war besonders wichtig für Lebewesen, wie die Urmenschen, um Zielvorgaben, etwa Vorbilder zu haben, um am besten zu überleben.

 

Hier findet sich, mit hoher Wahrscheinlichkeit, die eigentliche Ursache, aus dem sich der Begriff „Gott“ gebildet hat.

 

Da dies tief in der Beschaffenheit der Menschen verankert ist, wird er auch in der Gegenwart von dem Ziel, sich jemandem unterzuordnen, besonders über Gefühle gestaltet.

 

Nebenbei: Alle Phasen, besonders die, die das Kind bis ca. dem siebten Lebensjahr durchläuft, bilden Gefühle, die im weiteren Leben von Bedeutung sein können.

 

Zum Beispiel das Bindungsverhalten: durch die körperlichen Kontakte, in der Regel mit der Mutter, entstehen starke positive Gefühle von den Menschen und über die Welt, die im Säugling bzw. Kleinkind gespeichert werden und lebenslang erhalten bleiben. Diese Gefühle möchte der Mensch in seiner weiteren Entwicklung und im Erwachsensein wieder erleben und sucht deshalb die Nähe und den Kontakt zu anderen Menschen.“

 

„Oft hört man den Satz: Ich habe das Gefühl, Gott liebt mich“, fiel GP noch ein.

 

„Kann es nicht sein, dass dies eine Übertragung von dem Gefühl ist, von den Eltern geliebt worden zu sein, besonders in der Kindheit?“, fragte ich.

 

GP schaute nachdenklich. „Da magst du Recht haben.“

 

--- Gehirnprozesse ---

 

Nach einer Pause ergänzte ich: „Aber es ist wohl tatsächlich alles möglich – im Gehirn. Das sieht man u. a. an Märchen, die für wahr gehalten werden, an den Fantasien der Gläubigen oder was man im Schlaf wahrnimmt.“

 

GP nickte. „Das Gehirn kreiert schon merkwürdige Sachen, besonders im Schlaf.“

 

„Weil vieles, das im Tagesablauf wichtig ist (etwa die Ziele), während des Schlafs im Wert herabgesetzt ist“, ergänzte ich. „Die Aufmerksamkeit bzw. das Bewusstsein senden eingeschränkte Informationen an das Gehirn (besonders vom inneren des Menschen), die Mittelpunkte sind im Schlaf weitgehend heruntergefahren.“

 

 „Sie spielen dann nicht mehr die Rolle wie im Wachzustand?“

 

„Das könnte nicht funktionieren, weil der Schlaf durch die Mittelpunkte gestört würde.

 

Oder umgekehrt: Stell dir vor, dein Gehirn würde im Tagesgeschehen so agieren wie im Schlaf.“

 

„Du meinst, wenn die Ziele, die Mittelpunkte, die im Tagesverlauf tätig sind, nicht mehr den Verlauf bestimmen?“

 

„Es würde sich eine Katastrophe an die andere reihen. Deswegen bringen sie das Gehirn in eine bestimmte Struktur, dessen zentrales Ziel das Überleben ist.

 

Im Schlaf benötigen wir die Ziele des Überlebens in dieser Wertigkeit nicht. Es sei denn, es passiert etwas Außergewöhnliches. Dann werden wir natürlich sofort hellwach, und die gewohnten Mittelpunkte übernehmen wieder die Regie.

 

Der Unterschied zwischen der Wachheit und dem Schlaf ist also u. a. der, dass im Ersteren die Mittelpunkte für eine gewisse Struktur sorgen, wohingegen sie im Schlaf teilweise bis auf null herabgesetzt sind. Zum Beispiel in Bereichen des Stirnhirns. So haben sie wenig Einfluss auf das Gehirn, das deshalb die seltsamsten Bilder durch Assoziationen, Verknüpfungen und Ziele ohne Mittelpunkt-Mechanik hervorzaubern kann.

 

Allerdings: Wenn ein Mittelpunkt einen Menschen allgemein stark beschäftigt, dann kann ihn dieses Thema auch im Schlaf beschäftigen, um eine Lösung zu finden.

 

Dies läuft dann aber weniger rational ab, sondern nach den Gesetzen, die im Schlaf wirken.“

 

„Im Wach- wie im Schlafzustand agiert das Gehirn viel nach Ähnlichkeiten“, wiederholte GP. „Der Unterschied zwischen den Zuständen liegt in den Zielen.

 

Während im Wachzustand das Gehirn möglichst die Ziele der Tages-Mittelpunkte bedient, also sucht, was zu den Mittelpunkten passt, damit sie ihr Ziel erreichen, sind diese in der Regel im Schlaf so gut wie inaktiv. Hier spielen Themen die Rollen.“

 

„Genau“, nickte ich. „Der Traum spinnt aus einer Geschichte eine weitere Geschichte usw. Realität spielt, wie man weiß, keine Rolle. Man sollte aber nicht vergessen: Im Traum ist der Satz: ‚Alles hat das Ziel, eine Struktur nach den Gesetzen zu bilden‘, nicht aufgehoben. Neuronen = Gesetze.“

 

„Es läuft dann nur nach anderen Gesetzen ab!“

 

Ich nickte erneut. „Durch andere Zusammensetzungen der Substanzen. Auch bezüglich der Ziele der Entspannung und Integration des Erlebten am Tage. Sie relativieren die Informationen des Wachseins.

 

Und, wie gesagt: Im Traum verlieren die Tages-Mittelpunkte ihre Macht. Hier werden nur noch zufällige Themen angereizt, die besonders den Gesetzen der Kreativität unterliegen.“

 

„Der Traum ist im Wachsein also deshalb so schwer verständlich“, folgerte GP, „weil man dann wieder in den gewohnten Mittelpunkten ist. Wohingegen im Traum diese Mittelpunkte aufgelöst sind, und nur eventuell als themen agieren. Dies endet sofort, wenn wir erwachen und die Areale des Stirnhirns wieder voll aktiv sind.“

 

„Weil das Traumgeschehen dann in der Regel keinen Wert mehr hat, nicht wichtig für die Gegenwart ist“, unterstrich ich. „Im Schlaf können Assoziationen, weitgehend unbeeinflusst von den Mittelpunkten, ihr Spiel treiben.“

 

Dann fuhr ich fort: „Man kann sich das Gehirn vorstellen als einen riesigen Raum, der u. a. mit Neuronen, Synapsen, Myelinscheiden, Gliazellen, Dendriten und Axonen gefüllt ist, die Netze bilden.“

 

„Damit meinst du die Mittelpunkte des Gehirns, die nach den in ihnen liegenden Gesetzen ablaufen.“

 

„Genau, hier gibt es unendliche Variationsmöglich­keiten untereinander, besonders da während etwa starke Mittelpunkte, wie im Schlaf, kaum eine Rolle spielen. Das Gehirn kann im Traum u. a. alle Erfahrungen verwenden, die der Mensch mal gemacht und behalten hat, und diese zu bizarren Gespinsten verweben. Übrigens: Wenn es bestimmte Erfahrung nicht gemacht hat, etwa wie ein von Geburt an Blinder, dann verwendet es auch keine Bilder.“

 

„Das Gehirn arbeitet und bearbeitet im Traum“, schloss GP.

 

„Ja, aber nicht nach logischen Gesichtspunkten. Zu träumen bedeutet u. a., kreativ zu sein. Allerdings: Je starrer Mittelpunkte sind, und das betrifft besonders die Komplexe, also eingekapselte Mittelpunkte, umso weniger können sie im Traum bearbeitet werden.“

 

„Unter ‚Komplex‘ verstehst du also einen Bereich im Menschen, der unzugänglich ist.“

 

„Ja, er entzieht sich der Veränderung mittels anderer Mittelpunkte. Er bleibt von dem Wandel der äußeren Umstände unbeeinflusst. Der Komplex zeigt das Verhalten und Empfinden immer noch so, wie es sich in der Ursprungssituation ergeben hatte.

 

Da der zentrale Punkt des Lebens Anpassung ist, sollten alle psychischen Ziele mit ihren Mittelpunkten anpassungsfähig, veränderlich sein. Komplexe wehren sich gegen jede Art von Änderung, beeinflussen aber andere Mittelpunkte. Aber alles, was starr ist, kann ein Hemmschuh für die Flexibilität sein.“

 

 

 

„Zum Schluss habe ich noch eine grundsätzliche Frage:

Du sagst: ‚Identische Substanzen unter identischen Umständen ergeben immer ein identisches Ergebnis.‘

Ich nickte.

„Aber kann es nicht sein, dass irgendwo im unendlichen Universum dieser Satz nicht stimmt?“

„Nun – das glaube ich nicht. Aber ich lasse mich natürlich eines Besseren belehren. Wenn mir das jemand aufgrund eines Experiments beweist.“

 

 

 

 

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Inheritance, Genetics, Epigenetics

 

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What kind of reader would you characterize yourself as?

 

1. I can't understand this.

2. I don't want to understand that because it doesn't fit my own worldview. (So, not to the aims that created this.)

3. I use my cognitive abilities to understand it.

4. I has judged beforehand and thinks I alredy understands everything.