Naturgesetze (Gespräch darüber, dass sie allen Substanzen immanent und unveränderlich sind)

 

 

 

 

 

Aktualisierte Auflage 2023

 

 

Gespräch über

 

Gesetze, die immanent und unveränderlich sind

 

 

 

  1. Identische Substanzen unter identischen Umständen ergeben immer identische Ergebnisse.
  2. Der Grund dafür ist, dass alles nicht zu verändernden Gesetzen unterliegt.
  3. Ändert man Substanzen oder Umstände, dann treten auch andere Gesetze auf.

 

Das heißt auch: Es gibt keine Substanzen ohne Gesetze.

Niemand kann sie trennen oder ändern. Die Formel: Substanzen = Gesetze ist universell.

 

 

Mit der Thematik:

Kausalität 141

Wahrscheinlichkeitsrechnung 144

Chaos 145

Physikalische Gesetze und Gott? 148

Sinn des Lebens nur durch Religion? 150

Akzeptanz der Natur 153

Regeln von Gut und Böse 155

 

GP bemerkte: „Deine Definition für ‚Gesetze‘ lautet: Identische Teile oder Wellen unter identischen Umständen ergeben immer identische Strukturen.“

 

Ich nickte.

 

„Gibt es denn etwas, was identisch ist?“, fragte er skeptisch.

 

„Das ist eine gute Frage. Ich habe den Satz deshalb so formuliert, damit er eindeutig, wohldefiniert ist.

In der Regel drücke ich ihn modifiziert aus: Je ähnlicher sich Substanzen und die Umstände sind, umso ähnlicher sind auch die sich daraus ergebenden Strukturen bzw. Gesetze.

 

Aber zurück zu deiner Frage: Ich würde ‚identisch‘ so beschreiben: Eine Substanz – mit oder ohne Masse (wie z. B. Elementarteilchen) – die in allen Eigenschaften mit einer anderen übereinstimmt. Daraus folgt, dass beide auch nach identischen Gesetzen ablaufen.

 

Wenn ‚identische Substanzen unter identischen Umständen‘ nicht ein identisches Ergebnis erzielen, dann waren entweder die Substanzen oder die Umstände nicht identisch.

 

 „Gibt es etwas im Inhalt des Universums, das nicht nach Gesetzen abläuft?“

 

„Nein, Gesetze sind allem inhärent.

 

Deswegen ist auch nicht alles möglich, sondern nur, was die Gesetze zulassen."

 

 

„Du behauptest auch, alle Gesetze sind ewig“, fuhr GP fort.

 

„Das ist richtig, die gleichen Substanzen unter den gleichen Umständen ergeben immer das Gleiche. Niemals kann man ein Gesetz ändern. Sobald man aber von einer Substanz etwas abzieht oder hinzufügt, ergeben sich andere Gesetze.

 

Als Beispiel eignet sich die Gestalttheorie[1]. Sie sagt, man kann das Wesen von etwas nur aus seiner Gesamtheit erfassen, also nicht, wenn man es auf die einzelnen Stücke, aus dem dieses besteht, reduziert. Aus der Gesamtheit, die letztlich immer das Gehirn erstellt (und damit etwas zufügt), ergibt sich also eine neue Gesetzmäßigkeit und Sicht das Menschen.“

 

 

„Wo kommen die Gesetze her, wer hat sie gemacht?“, forschte GP weiter.

 

„Die hat niemand gemacht, ebenso wenig, wie jemand das Universum kreiert hat. Sie sind, wie gesagt, den Substanzen inhärent.“

 

 

Es gibt keine Substanzen

ohne Gesetze.

 

„Die Gesetze sind also in den Substanzen und der jeweiligen Umgebung“, überlegte GP laut.

 

„Das kann jeder nachprüfen“, ich nickte. „Die gleichen Dinge – oder Substanzen – unter den gleichen Umständen ergeben immer wieder das Gleiche. Das ist ein universelles Gesetz.

 

Dies ist in der Makrowelt ebenso wie in der Mikrowelt, der Welt der kleinsten Teilchen-Wellen, gültig. Nur dass die Mikrowelt für Einwirkungen, etwa Wechselwirkungen, anfälliger ist, und die Gesetze hier schwieriger zu ermitteln sind.“

 

 „Warum ist es nur wenigen aufgefallen, dass alles nach Gesetzen abläuft?“, fragte GP nun nachdenklich.

 

„Weil die Welt kontinuierlich in Bewegung ist. Diese Bewegung erzeugt ständig neue Konstellationen, die jeweils wieder nach anderen Gesetzen ablaufen.

 

Für das Überleben wäre wohl die Erkenntnis, dass alles nach Gesetzen abläuft, nicht wichtig. Wichtig ist, auf Veränderungen angemessen zu reagieren. Daher bestand kein Ziel, exakt nachzuprüfen, ob die gleichen Substanzen unter den gleichen Umständen immer ein gleiches Ergebnis erzielen – was ja als Definition der Gesetze gilt.

 

Aber jeder, der versucht, diesen Satz zu widerlegen, wird zu dem Schluss kommen, dass er nicht zu entkräften ist.“

 

--- Kausalität ---

 

„Was ist mit der Kausalität?“, war GP weiter neugierig. „Sie sagt ja aus, dass jede Wirkung eine Ursache hat.“

 

„Die ist in der Makrowelt ebenso wie in der Mikrowelt, der Welt der Quanten, gültig. In der Makrowelt, in der wir leben, ist dies offensichtlich, wenn man lange genug nach der Ursache sucht.

 

In der Mikrowelt ist dies nicht sofort klar. Da in der Quantenwelt schwieriger gemessen oder beobachtet werden konnte, ohne in den Ablauf einzugreifen, ist hier natürlich sehr oft der Zufall vertreten. (Zufall heißt ja Nichtwissen.) Hier ist die Kausalität natürlich auch vorhanden, weil die inhärenten Gesetze der Elementarteile und die lokale bzw. nichtlokale Umgebung die Ursache für die Wirkungen sind. Dadurch bilden sie ihre Strukturen.“

 

 „Das Problem ist also nicht“, folgerte GP, „dass in der Quantenwelt etwa nicht alles nach Gesetzen abläuft, sondern dass man diese sehr viel schwieriger beobachten und messen kann. Man hat es also hier generell mit einem Mess- bzw. Beobachtungsproblem zu tun?“

 

„Dafür wird gerne das Wort ‚Zufall‘ benutzt“, ich nickte. „Heute lässt sich durch wechselwirkungsfreie Quantenmessung sehr gut messen.

 

Jedenfalls: Hier kommt besonders ein Satz zum Tragen, den man nicht vergessen sollte: ‚Alles hat das Ziel, eine Struktur nach den Gesetzen zu bilden.‘ Richtet man sich danach, verliert die Quantenmechanik das Geheimnisvolle, und man nimmt es als naturgegeben hin.“

 

„Wie könnte man sich Elementarteilchen, z. B. ein Elektron vorstellen, das gleichzeitig Welle und Teilchen ist?“, war er weiter neugierig.

 

„Viele Elementarteilchen unterliegen dieser Tatsache. Wir sind es ja gewohnt, uns entweder das eine oder andere vorzustellen, etwa kurz hintereinander. Sich gleichzeitig ein Teil in zwei exakt entgegengesetzten Eigenschaften vorzustellen, ist uns nicht möglich, z. B. sich eine Katze gleichzeitig tot und lebendig zu denken.

 

Eine Hilfe kann das Yin- und Yang-Symbol sein. Dies soll ausdrücken, dass entgegengesetzte Eigenschaften eins sind. Wenn man sich darin versenkt, löst sich dieses Bild in eine ungegenständliche Wolke auf. So eine Wolke ist auch die Wirklichkeit der Elementar­teilchen.“

 

„Atome bestehen aus Elementarteilchen, wie Elektronen, Protonen, Neutronen, (und kleineren Elementen, wie: Quarks, Leptonen usw.) also aus virtuellen Wolken“, überlegte GP.

 

„Ja, Atome und deren Bestandteile sind Wolken, in denen Teilchen und Welle eine Einheit bilden. Sie laufen nach ihren inhärenten Gesetzen ab, die bestimmen, wann sie zerfallen.

 

Dass der Mensch keine Vorhersagen durch Beobachten oder Messen über den Zerfall eines Atoms machen kann, sollte nach dem eben Gesagten klar sein. Vielleicht kann man sich noch die virtuellen Wolken vorstellen, aber dann auch noch die jeweiligen Gesetze erkennen, nach denen sie ablaufen ist quasi unmöglich.“

 

„Also: Nur weil wir keine genaue Voraussage über den Zerfall eines Atoms machen können, daraus dann zu schließen, dass etwas aus dem Nichts geschieht, entbehrt jeder Grundlage“, schloss GP.

 

--- Wahrscheinlichkeitsrechnungen ---

 

„Das ist eindeutig“, stimmte ich zu. „Die Teilchen-Wellen-Wolken sind für den Menschen unanschaulich bezüglich des genauen Ablaufs. Am besten man bemüht die Mathematik. Denn diese kann sehr genaue Vorhersagen mit der Wahrscheinlichkeits­rechnung machen.

 

Das ist aber nur möglich, weil alles nach Gesetzen abläuft. Und weil die Zahl der Variationsmöglich­keiten in einem System zwar sehr vielfältig, aber endlich ist.

 

Deshalb ist auch nicht alles möglich.

 

Albert Einstein fragte einmal[2]: ‚Wie kann es sein, dass die Mathematik, letztlich doch ein Produkt menschlichen Denkens, unabhängig von der Erfahrung, den wirklichen Gegebenheiten so wunderbar entspricht?‘

 

Meine Antwort: Weil das wahre Geschehen Gesetzen unterliegt. Und weil die jeweilige Menge der Strukturen, die in dieser Beziehung eine Rolle spielen, begrenzt ist.

 

Das ist zu verstehen, weil mathematische Wahrscheinlichkeitsrechnungen sonst keine klaren Aussagen machen könnten.

 

--- Chaos ---

 

„Man sagt ‚Chaosʻ und meint damit völlige Unordnung“, fiel GP ein. „Du sagst, auch im Chaos läuft alles nach Gesetzen ab?“

 

„Mit der Unordnung meint man, dass Vorhersagen über den Verlauf nicht möglich sind?“, fragte ich zurück.

 

„Ja“, GP nickte.

 

„Und wenn Voraussagen nicht möglich sind, dann herrscht Unordnung?“, bohrte ich weiter.

 

„So wird gesagt.“

 

„Nun, im Chaos bewegen sich Teile oder Teilchen, Wellen. Warum sollte dieser Prozess nicht nach Gesetzen ablaufen?“

 

„Wie ich schon sagte: Vorhersagen über den Verlauf sind schwer möglich.“

 

„Es ist das gleiche Strickmuster wie das, was wir eben besprochen haben.“ Ich schüttelte den Kopf. „Weil man etwas nicht voraussagen kann, wird der Schluss gezogen, dass deshalb keine Gesetze wirken, und wir benutzen das Wort ‚Zufallʻ. Ist das nicht etwas zu einfach? ‚Zielʻ heißt in diesem Fall lediglich, dass Abläufe nach Gesetzen erfolgen und nicht, dass sich die Teile zu einer bestimmten Ordnung nach der Vorstellung des Menschen formen.“

 

GP überlegte. „Stimmt“, nickte er dann, „es müsste erst noch bewiesen werden. Tatsächlich ist das chaotische Verhalten, das wir sehen, kein Beweis dafür, dass hier keine Gesetze herrschen.“

 

Ich nickte ebenfalls. „Chaos heißt auch die Nichtvorherseh­barkeit aufgrund des Anfangszustandes eines Systems. Zum Beispiel, wenn man zwei scheinbar absolut gleiche Anfangszustände unter den gleichen Umständen nimmt und die Vorhersage für das Ergebnis fällt unterschiedlich aus, dann hat man nicht alle Komponenten exakt eingerechnet, die im Anfangszustand eine Rolle spielten, oder andere, die während des Prozesses einflossen.“

 

„Das würde bedeuten, dass auch im Chaos alles determiniert ist, man aber nicht alle Komponenten kannte bzw. eingerechnet hat“, überlegte GP.

 

„Die Meinung, dass nicht alles nach Substanzen und Gesetzen abläuft, wird aber in dieser Beziehung schnell gefällt. Aus Nichtwissen und weil wir nicht in das Innere des Chaos eintauchen können, um es genau anzusehen. Nicht selten auch, um etwas Mystisches zu beweisen.

 

Dieses Schema wird immer dann gern benutzt, wenn es für den Menschen schwierig ist, das Geschehen tiefer zu betrachten. Wie der Traum, der oftmals völlig unverständlich erscheint.“

 

„Aber trotzdem nach Gesetzen abläuft?“, versicherte sich GP noch mal.

 

„Sicher. Neuronen funktionieren nach Gesetzen.

 

Man stößt aber schnell an seine Grenzen, wenn man konkrete Aussagen machen will.

 

--- Physikalische Gesetze und Gott? ---

 

Wie anders als durch Gesetze sollten die Substanzen im Universum denn auch ablaufen?“

 

„Nun“, erwiderte GP, „es gibt Menschen, die sagen, durch die Hand Gottes.“

 

„Na ja, kannst du dir vorstellen, dass z. B. physikalische Gesetze durch eine Handbewegung Gottes geändert werden können oder nicht mehr gelten?“

 

„Nicht wirklich.“

 

„Leute, die so etwas behaupten, sind aus meiner Sicht nicht ernst zu nehmen. Sie leben in ihrer Welt, in ihren Mittelpunkten und diese schließen die Fakten, die Realität mit ihren Komplexen einfach aus. So entgeht der Mensch der Wirklichkeit.“

 

„Sie argumentieren aber auch: Kann mein Gefühl denn falsch sein, das mir mit einer absoluten Sicherheit sagt, dass es Gott gibt? Können meine Gefühle mir denn etwas Unrichtiges sagen?“

 

„Darauf gibt es eine klare Antwort: Selbstverständlich. Wenn man mal genau auf sein Verhalten schaut, beantwortet sich die Frage von selbst. Wie oft wurden Menschen schon von ihren Gefühlen getäuscht?

 

 

Nebenbei“, fügte ich hinzu, „Gesetze in dem Sinne kannte man vor dem 17. Jahrhundert nicht. Es war für die damals lebenden Menschen alles von Gott bestimmt.“

 

„Aber danach“, wunderte sich GP, „wurde doch mehr und mehr deutlich, welche Rolle die Gesetze spielen.“

 

„Gesetze haben oft den Beigeschmack von Zwang. Menschen mögen keinen Zwang. Sie ziehen es vor zu glauben, dass sie selbst entscheiden, ihre Freiheit haben. Der Wahrheit ist das nicht förderlich, aber ihrem Glauben.

 

Und dann sind da noch die kulturellen Überlieferungen, die von Generation zu Generation den Glauben an Gott weitergetragen haben. Das wurde auch gerne angenommen, u. a., weil man dadurch zeitweilig der rauen Wirklichkeit entfliehen konnte.“

 

--- Sinn des Lebens nur durch Religion? ---

 

„Es wird gesagt, Religionen seien sinnstiftend“, warf GP ein.

 

„Nun, wenn man sich die Geschichte der Religionen anschaut, dann kann man zu dem Schluss kommen, dass sie Unsinn stiftend sind, um es einmal moderat zu sagen.“

 

„Aber wo sollte der Mensch denn den Sinn seines Lebens herbekommen? Und was ich schon immer mal fragen wollte: Was heißt Sinn genau?“

 

„Gang, Reise, Weg, eine Richtung nehmen. So bedeutet ‚Sinn‘ also das Ziel.

 

Zur Frage nach dem Sinn des Lebens: Man kann anderen Menschen helfen, man kann für Toleranz eintreten, man kann ein für seine wichtigsten Ziele selbstbestimmtes Leben führen usw. Diese Ziele sind ohnehin in den Menschen in seinen Urstrukturen angelegt und werden zum Beispiel über die sogenannten Spiegel-Neuronen, die ich Spiegel-Mittelpunkte nenne, aktiviert. Man sieht oder interpretiert den Anderen, dies regt Ähnlichkeiten an, die wieder Mittelpunkte in einem stimulieren. Dadurch kann man ähnlich empfinden, mitfühlen. Dafür braucht es keine Religion, um menschlich zu reagieren, etwa zu helfen.

 

Wenn man sich dann ansieht, welche Begründungen die Religionen für ihre Existenz anführen! Und was durch den religiösen Glauben Menschen anderen schon an Grausamkeiten angetan haben.

 

Es sind eben nur Menschen, die die Religionen kreiert haben und die andere dann nach ihren eigenen, manchmal sehr egoistischen Zielen durchgesetzt haben.

 

Übersetzt man Sinn mit Ziel, und schaut sich an, was Religionen angerichtet haben, dann kann nur vor dieser ‚Sinngebung‘ gewarnt werden.“

 

„Aber wie steht es mit dem Halt, den der Glaube Menschen gibt und aus dem sie Kraft schöpfen können?“, fügte GP an.

 

„Das ist eine andere Sache. Dies hat nichts mehr mit der der äußeren Wirklichkeit zu tun, sondern ausschließlich mit dem Inneren des Menschen. Möglich ist es schon, dass der Glaube, als Mittelpunkt, den Menschen helfen kann, z. B. seelische Konflikte besser durchzustehen.“

 

„Aber ist es nicht auch zu nüchtern, wenn du sagst, alles läuft nach Gesetzen ab?“, kam es GP noch in den Sinn.

 

„Da alle Substanzen untrennbar mit Gesetzen verbunden sind, sollte man dies einfach so hinnehmen. Schau dich in der Welt um, wie bunt sie ist: Menschen mit ihren Verhaltensweisen und Ideen, die Natur in all ihren Erscheinungen. Alles läuft natürlich nach Gesetzen ab. Ist das wirklich nur nüchtern zu nennen?“

 

 

 

--- Akzeptanz der Natur ---

 

„Mir fällt ein“, wechselte GP das Thema, „ist die Tatsache, dass alles nach Gesetzen abläuft, für den Menschen, für die Gesellschaft überhaupt zu akzeptieren?“

 

„Das ist eine gute Frage. Du hättest auch fragen können: Können die Menschen die Wahrheit ab?“

 

„Also die Wahrheit, für die du stehst“, bemerkte GP.

 

„Jeder hat die Möglichkeit, meine Wahrheit zu widerlegen bzw. seine eigene zu finden.

 

Ich glaube, wenn man meiner Wahrheit folgt, dass man dann oft zwischen der Akzeptanz der Realität und seinen eigenen Mittelpunkten stände. Denn die Ziele im Menschen, in der Gesellschaft wollen sich natürlich verwirklichen. Dem steht diese Wahrheit im Wege und sie wird wohl eher ignoriert, weil die Ziele sonst scheinbar nicht zu erreichen wären.

 

Ein Beispiel: Wenn jemand etwas gestohlen hat, ist das aus der Sicht, dass alles so geschehen musste, wie es geschah, zwar verständlich, es passt aber nicht zu den Werten, den Zielen der Menschen, die dafür Strafe und Vergeltung verlangen.“

 

„Wie könnte man diese fundamentalen Gegensätze vereinigen?“

 

„Durch Toleranz und Einsicht, indem wir einerseits sagen: ‚Es musste so geschehen‘, und andererseits: ‚Unsere Regeln sind uns wichtig‘.

Man könnte so argumentieren: ‚Wenn man dich jetzt ungeschoren davonkommen lässt, wären unsere Regeln gefährdet.‘ Und was noch wichtiger ist: Dies würde nicht nur für diesen Fall, sondern eventuell auf Dauer gelten. Das könnte zu inneren Spannungen in der Gesellschaft führen.

 

Diese Spannung kann man nur auflösen, indem man urteilt: ‚Du hast eine Regel gebrochen, die für uns alle gilt, also auch für dich, und deswegen muss du bestraft werden.‘

 

Es ist schon wahr, dass alles so geschehen musste, wie es geschah, aber eine Gesellschaft würde auseinanderbrechen, wenn man alles akzeptiert und alles durchgehen lässt. Weil sie durch Regeln zusammengehalten wird.“

 

--- Regeln von Gut und Böse ---

 

„Wo kommen diese Regeln hier?“

 

„Die Vorstellungen von Gut und Böse bilden sich unbewusst oder bewusst, ungeschrieben oder geschrieben, z. B. durch die Urstrukturen im Menschen, durch kulturelle Prägung als Ziele in jeder Gruppe bzw. Gesellschaft. Diese Bewertungen wirken dann mehr oder weniger in Form von sozialen Normen und Moralvorstellungen in jedem Gesellschaftsmitglied.“

 

„Du meinst“, fasste GP zusammen, „wer etwas gemacht hat, was andere schädigte, und glaubt, er müsse dafür keine Verantwortung übernehmen, weil: ‚Was geschah, geschehen musste, wie es geschahʻ, der sollte sich vor Augen halten, dass er gegen Regeln oder Gesetze einer Gruppe oder Gesellschaft verstoßen hat, die ohne diese auf Dauer nicht lebensfähig wäre.

 

Denn die Meinung, die andere vertreten, ihr Urteil, musste natürlich auch so geschehen, wie es geschah. Von daher kann der Täter den Richtern für das Urteil keinen Vorwurf machen.

 

Mit dem Satz: ‚Alles läuft nach Gesetzen ab‘, soll lediglich gezeigt werden, dass alles so geschehen musste, wie es geschah.“

 

„Das hast du gut wiedergegeben“, stimmte ich zu.

 

 „Es sollten also immer möglichst Elemente des Verständnisses bei der Bemessung der Strafe berücksichtigt werden und in das Urteil einfließen“, ergänzte GP noch.

 

„Ja, aber die meisten Menschen werden sich darüber kaum Gedanken machen, weil sie einfach weiterhin in ihren Mittelpunkten bleiben wollen und solche Einsichten dafür Hindernisse sind. Also werden sie wenig Verständnis für massives Fehlverhalten aufbringen (Fehlverhalten im Sinne der Ziele der Gesellschaft).“

 

„Aber ein großer Vorteil der Einstellung, dass alles vorbestimmt ist“, konstatierte GP, „besteht darin, dass man sich schneller mit dem Geschehen in der Vergangenheit abfinden kann.“

 

„Das ist wohl wahr“, stimmte ich ihm zu. „Es ist sogar ein gewaltiger Gewinn, weil man dadurch mehr in der Gegenwart lebt und weniger von der Vergangenheit gestaltet wird.

 

Zum Beispiel ist die Wut darüber, die bei manchen Menschen ausbricht, wenn sie nicht ihr Ziel erreicht haben, im Hinblick darauf, was wir eben besprochen haben, nicht besonders sinnvoll.

 

Dies gilt besonders auch bei Fehlern, die wir machen. Verfluchen wir uns deshalb, so kann dies für das eigene Selbst besonders destabilisierend sein.“

 

„Aber menschlich verständlich“, warf er ein.

 

„Da hast du recht.

 

Ein weiterer Vorteil der Einstellung, dass alles so geschehen musste, wie es geschah, ist die Toleranz, die aus dem Satz entspringt und sich positiv auf einen selbst und das Zusammenleben mit anderen Menschen auswirken kann.

 

Noch ein Wort zu den Strafen, die Menschen gegen andere aussprechen: Eine Tat wird in aller Regel nach dem beurteilt, inwieweit man selbst in seinen Gefühlen verletzt wurde. Diese Gefühle, so wird verlangt, sollen von den Richtern ebenfalls durch Strafe ausgeglichen werden.“

 



[1] https://wiki.infowiss.net/Gestalttheorie

[2] https://gutezitate.com/zitat/134976

 

 

 

 

 

 

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