Wer aus einer Gruppe von Menschen ausgewählt wurde, fühlt sich in der Regel gut. Damit assoziiert dieser oft (unbewusst), er sei besser als andere.
Dies Auserwähltsein ist ein Ziel, das in vielen Menschen liegt. Werden sie gewählt, dann haben Sie dieses erreicht und in der Regel erleben sie angenehme Gefühle, die sie auch überschwemmen können.
Diese Gefühle werden sich in dieser Beziehung wieder legen, können aber mehr oder weniger hier und da wieder auftreten.
Sehr viel schwieriger wird es, wenn sich jemand von einer allmächtigen Instanz, etwa von Gott, auserwählt fühlt. Hier ist Klarheit und ein Herunterfahren der Gefühle kaum möglich, weil es um eine Fantasie geht. Dies legt sich oft nicht wieder; in den Menschen brennt oder schwelt ein ständiges Feuer. Sie schweben nicht selten in vom Gehirn ausgelösten höheren Sphären.
Es ist so gut wie unmöglich, diese Menschen von außen von diesem Glauben abzubringen und noch schwieriger von innen, also von sich selbst. Religiöser Wahn ist kaum zu heilen. Der Grund ist das Ziel, das erfüllt wurde und nun mit allem was möglich ist, über die Mittelpunkt-Mechanik Kritik oder Gegenbeweise ausblendet.
Beispiele dafür, wohin so ein Wahn hinführen kann, könnte man in dem Buch von dem Psychologen Jan Ilhan Kizilhan und der Autorin Alexandra Cavelius lesen: Die Psychologie des IS: Die Logik der Massenmörder.
Nicht selten wird dieser „Auserwählte“ von anderen Menschen in seinem Glauben unterstützt, wenn sie der Meinung sind, er erfüllt Ziele, die in ihnen selbst sind.
Wenn der Mensch auf die Welt kommt, dann möchte er im Mittelpunkt stehen, vor anderen vorgezogen werden. Das kann man an jedem Baby sehen. Es schreit u.a., wenn es die Aufmerksamkeit nicht bekommt, nach Geborgenheit, Wärme, Anerkennung, usw.
Diese Sehnsucht nach Anerkennung (auch unter Geschwistern z. B.) besteht oft im Erwachsenenalter fort. Und dies kann einer der wesentlichen Gründe sein, warum Erwachsene gerne glauben, sie seien auserwählt und dann die entsprechende Haltung einnehmen.
Nebenbei: Auch die Liebe erfüllt dieses Ziel.
Das überwältigende Gefühl des Auserwähltseins kann man auch sehr gut sehen an den Siegern eines Wettbewerbs.